Es kommt nicht alle Jahre vor, dass unser Brunnenfest bei bestem Wetter stattfindet. In diesem Jahr aber bescherte und Petrus damit auch einen Besucherrekord - und natürlich beste Laune der Besucher.
Zu Beginn führte Herr Sommerhäuser einige Holtorfer durch den Wald und erklärte bei einem wirklich ausgiebigen Spaziergang die konkreten Vorhaben der Forstwirtschaft im Ennert. So steht hier wie auch im Siebengebirge die Umwandlung zu einem Laubwald auf dem Programm. Im Gegensatz zum Siebengebirge werde hier allerdings der Umbau wesentlich langsamer vorgenommen, da hier die wirtschaftliche Nutzung einen höheren Stellenwert hat. Unter großen Bäumen werden junge Bäume nachgezogen, die dann zum Zeitpunkt der Fällung der großen Bäume bereits eine ordentliche Größe haben. Dazu ist es erforderlich, freie Sicht auf den Himmel zu schaffen. In Bereichen, in denen Kiefern stehen, können auf etwas freieren Flächen schon Buchen gedeien, was unter Fichten wegen deren Flachwurzel nur schwer möglich ist.
Herr Sommerhäuser erklärte anhand verschiedener junger Buchen, wie sie sich bei unzureichenden Lichtverhältnissen entwickeln. Dabei ging er auch auf Wildschäden ein. Vor allem Rehe fressen gerne die Haupttriebe der jungen Buchen ab. Das hat dann zur Folge dass sich diese Bäume dann nicht mehr gerade nach oben entwickeln können und damit für die Forstwirtschaft uninteressant werden. Der Wildbestand muss darum jählich durch Jagd kontrolliert werden. Es war interessant und lehrreich, sich den Wald mal von einem Fachmann zeigen zu lassen und die Dinge, die einem sonst kaum auffallen würden, erklären zu lassen.
Auf dem Antoniusplatz wurden die Wanderer dann von vielen Holtorfern emfangen und konnten sich dann an Grill und Getränkestand stärken. Als musikalisches Programm stand das Trio Ellen & Friends auf dem Programm, die uns bereits auf dem Holtorfer Weihnachtsmarkt gut unterhalten haben.
Besondere Überraschung des 30. Brunnenfestes war der Bonner Nachtwächter, der zusammen mit seinem Weib einen Schwank aus der Bonner Geschichte erzählte. Zünftig wortgewandt und mit kräftiger Stimme erzählten sie aus der vergangenen Zeit.
Über den Brunnen ist bekannt, dass er anläßlich einer Tierpest errichtet wurde, von der Holtorf verschont blieb. Es wäre allerdings noch zu klären, ob es 1870 oder eher 1770 war, als diese Pest in der Umgebung viele Ortschaften heimsuchte und Elend über Mensch und Tier brachte.
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