Kirmes 2006

Die diesjährige Kirmes fand großen Zuspruch bei den Holtorfer Bürgerinnen und Bürgern. Sie wurde traditionell am Freitag mit dem Fußballspiel auf der Wiese hinter der Feuerwehr eröffnet. Da gab es bereits die ersten Überraschungen mit dem ausgesprochen guten Abschneiden der Mädchenmannschft. Da mußten die Junggesellen hochachtungsvoll den Hut ziehen. Die vielen Zuschauer feierten ihre Helden mit viel Applaus.

Am Samstag begann dann die Kirmes mit einem ökumenischen Gottesdienst an der Saalkirche in Oberholtorf.. Unter freiem Himmel fanden sich viele Bürger zu dieser Messe ein. Es war schon etwas Besonderes, diese besinnliche Stunde auf dem historischen Grund zu begehen. Anschließend ging das Treiben an der Feuerwehr weiter. Es war in diesem Jahr geprägt von der Fußball-Weltmeisterschaft. Auf einer Leinwand in der Halle der Feuerwehr fanden sich viele Fußballinteressierte zum kleinen Finale ein. Die Stimmung war riesig! Der Sieg der deutschen Mannschaft über Portugal wurde dann ausgiebig gefeiert und rundete den Abend ab.

Am Sonntag wurde nach dem Festgottesdienst das Programm mit dem Fähndelschwenken und dem anschließende Frühschoppen mit Blasmusik fortgesetzt. Am Abend dann war das Endspiel der WM dominierend für die Feier. Man kann allerdings feststellen, dass die Begeisterung für das Endspiel keinen Vergleich zu dem kleinen Finale standhielt. Schließlich hatten unsere Helden unglücklicherweise da bereits ihren Teil der WM hinter sich lassen müssen. Aber man kann ihnen wirklich zugute halten, dass sie das weitaus bessere Spiel um Platz 3 geliefert haben, als die Italiener und Franzosen ihr Endspiel.

Mit Kirmesfrühstück und gemütlichem Kaffetrinken ging der Montag in die finale Runde der Kirmes. Die Junggesellen legten sich schwer in's Zeug und haben zum Ende des Abends traditionell den Paias (siehe unten) als Schuldigen für alles Sündige während der Festtage dingfest gemacht. Standesgemäß bekam er seinen Prozeß. Da er sich zu den Vorwürfen nicht äußerte, wurde er wegen Eingeständnis seiner Schuld zum Tode durch Verbrennen verurteilt. Das Urteil wurde unverzüglich vollstreckt.

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Der Paias

Wer ist der Paias? Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Man hört ihn hier und dort. Fährt man durch die hiesigen Dörfer, so sieht man hin und wieder Strohpuppen, die einsam an einer Wand hängen oder irgendwo aufgestellt sind und traurig in die Welt hinaus blicken.

Der Paias, hierbei handelt es sich um eine vogelscheuchenartig aussehende Puppe, in Männerkleidung gehüllt und mit Stroh ausgestopft, Paias kann abgeleitet Werden aus dem Französischen und bedeutet soviel wie Strohsack, aber auch Hampelmann oder Hanswurst. Aber wo ist der Ursprung hierfür zu finden? Auch wenn der Name weltmännisch klingt, so verbindet man damit doch nur im Rheinland wird, die Strohpuppe, die hier häufig auch Zacheies genannt wird.

Zurückzuführen ist diese Gestalt auf den kleinwüchsigen Oberzöllner Zachäus aus Jericho. Im Lukasevangelium (Lukas 19 1-10) wird beschrieben, wie dieser auf einen wilden Maulbeerfeigenbaurn klettert, damit er den vorbeiziehenden Jesus besser sehen konnte. Jesus hielt an und forderte ihn auf, eilends vom Baum zu steigen, da er, der Verachtung der ehrbaren Bürger zum Trotz, beabsichtigte, bei ihm einzukehren. Zachäus kletterte herunter, blieb mit seinem Gewand jedoch am Baum hängen. Somit verbindet man mit Zachäus sowohl eine biblische Gestalt als auch einen Possenreiter.

Auch in Holtorf gibt es diesen Paias. Wir Präsentieren ihn den DortbeWohnern und geben ihm einen Platz, an dem er all' das dörfliche Treiben gut beobachten kann Und, gibt es irgendwo der Ausschweifungen zuviel, muss er als Sündenbock herhalten. Somit erwartet ihn unweigerlich am Ende des bunten Treibens eine Gerichtsverhandlung, die mit dem niederschmetternden Urteil endet: Tod durch Verbrennen. Stillschweigend nimmt er dieses grausarne Urteil an.

Junggesellenverein Erholung

Christian (Schriftführer)