Am 17. Mai 2001 fand in der Gaststätte Dreizehn Linden eine Bürgerversammlung zum seit langem heiß diskutierten Thema des Ennertaufstieges statt. Eingeladen hatte der Vorstand des Bürgervereines. Er folgte damit einem Beschluß der Jahreshauptversammlung. Anlaß war, daß von politischer Seite der Ennertaufstieg erneut in die Kategorie 1 des Bundes-Verkehrwegeplanes aufgenommen werden solle. Ziel der Bürgerversammlung war es, über den letzten Stand der Planung aus Sicht des Stadtplanungamtes zu informieren und den Holtorfer Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit zur Diskussion zu geben. Den anwesenden Vertretern der Parteien sollte damit auch ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung vermittelt werden. Ihnen war für diesen Abend angekündigt worden, daß sie nur als Zuhörer willkommen seien und über kein Rederecht verfügen würden.
Ludwig Pott übernahm als stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereines die Moderation des Abends .Er begrüßte insbesondere Herrn Manfred Donges vom Planungsamt der Stadt Bonn. Dannach nahm er kurz zu einem Flugblatt von Herrn Schöpe Stellung, in dem dieser seine Meinung zum Ennertaufstig veröffentlicht hatte. Er stellte klar, daß es im Gegensatz zu dem im Flugblatt vermittelten Eindruck im Vorstand des Bürgerveieins kein einheitliches Meinungsbild für oder wider den Ennetaufstieg gäbe und dies auch nicht durch den Vorstandsvorsitzenden, Herrn Friedhelm Knipping, gefördert worden sei. Es gäbe im Vostand deutlich unterschiedliche Ansichten zum Thema. Er schloß die Eingangsbemerkungen mit dem Hinweis, daß man hier im Ort gerade in strittigen Fragen direkt miteinander reden solle, freundlich begonnene Dialoge ließen sich nicht durch Flugblätter ersetzen.
Nach der Präsentation des Planungsstandes durch Herrn Donges entbrannte eine heftige Debatte über die bisherigen Argumentationslinien der Politik. Vor allem wurde in Zweifel gezogen, daß der Ennertaufstieg zu einer signifikanten Enlastung der Hauptdurchfahrtsstraße (Löwenburstraße) führen würde, womit eines der Hauptargumente der Befürworter des Tunnels entkräftet wurde. Dieser Zweifel wurde auch durch dem Hinweis genährt, daß dem Bund als Hauptfinanzier eher an der Verbesserung der Fernverkehrswege, als an einer Verkehrsberuhigung eines Bonner Stadteils gelegen sei.
Viele der Anwesende befürchteten, daß eine schnelle Verbindung zur Autobahn eher mehr Verkehr anziehen würde. Als weitere Argumente gegen den Tunnel wurden die Umweltbelastungen sowie die Zerstörung des Landschaftsbildes genannt.
Der Abschluß des Abends hatte eher versöhnliche Züge. Er vermittelte den Eindruck, daß weniger die Einzelinteressen im Vordergrund stehen sollten, als vielmehr ein gemeinsames Problembewußtsein für die Folgen einer solchen Baumaßnahme.
M. H.& L. P.
Nachtrag: Über den im Bonner Generalanzeiger vom 19./20.5.2001 wurde von vielen Seiten Kritik geäüßert . Der Autor hatte mit seinem Beitrag den Eindruck erweckt, als habe die Bürgerversammlung vorrangig Streitigkeiten und Interessenüberschneidungen des Bürgervereins behandelt.