Bürgerinfo April 2010

Im Blickpunkt

Dorfgeschichte

Vereinsleben

Schlusswort


Im Blickpunkt

130 Jahre Chorgesang in Holtorf

Die Chorgemeinschaft St. Antonius Holtorf kann in diesem Jahr auf eine 130 jährige Geschichte zurückblicken. Es ist eine Zeit mit Höhen und Tiefen, aber auch immer wieder mit neuen Möglichkeiten. Vor 130 Jahren gehörte Holtorf zu Küdinghoven und hatte noch keine eigene Kirche. In Holtorf selbst gab es um diese Zeit weder Wasserleitung noch elektrisches Licht. In dieser Zeit im Sommer 1880 gründeten Männer aus Holtorf einen Männergesangverein, dem sie nach dem Schutzpatron des Ortes den Namen „Antonius“ gaben.

Der MGV „Antonius“ führte erfolgreich Konzerte und Theateraufführungen durch und die Sängerzahl wuchs. Jedoch bekam der Chor schon bald Konkurrenz. 1892 wurde der MGV „Sängerbund“ gegründet.

Nach dem 1. Weltkrieg versuchten beide MGVs ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Viele Sänger waren im 1. Weltkrieg gefallen, so dass keiner der Chöre für sich alleine lebensfähig war. So schlossen sich beide Chöre 1919 zum „MGV Eintracht gegründet 1880“, zusammen.

Zum Patronatsfest am 17. Januar 1921 wurde die Notkirche im Backhaus eingeweiht. Schon kurz danach, wurde der Kirchenchor „Cäcilia“ gegründet.

Am 04. Juli 1926 wurde die feierliche Grundsteinlegung der Holtorfer Kirche gefeiert, natürlich unter Beteiligung des MGV und des Kirchenchores.

Mit dem 2. Weltkrieg kam sowohl die Arbeit des MGVs als auch des Kirchenchores ein zweites Mal zum Erliegen, jedoch schon kurz nach dem Krieg nahmen beide Gemeinschaften ihre Arbeit wieder auf.

Neben den gesanglichen Aktivitäten kam natürlich das Feiern nicht zu kurz. Ein beliebtes Fest war die Humoristika, die meist am 17. Januar gefeiert wurde. Ein tolles Programm wurde mit eigenen Kräften geboten und manch einer wurde um 5 Uhr morgens aus der Kneipe gekehrt.

1955 zum 75-jährigen Bestehen des MGV Eintracht hatte der Chor 30 aktive und 22 inaktive Mitglieder und die gesanglichen Leistungen stiegen ständig.

Der Kirchenchor wurde 1955 von Willi Kremers übernommen. Höhepunkt auf musikalischem Gebiet war sicher die Aufführung der Mozartmesse zu Weihnachten 1966.

Seit 1972 sang der MGV unter der Leitung von Dirigent Peter Mehl. Schon nach einem Jahr unter dem neuen Dirigenten führte der MGV ein volkstümliches Konzert mit großem Erfolg auf. Leider war der MGV bald aufgrund fehlender Sänger nicht mehr wirklich lebensfähig.

Im Jahre 1979 schlossen sich, auf Initiative von Herrn Peter Mehl, der MGV Eintracht und der Kirchenchor „Cäcilia“ zu einem gemischten Chor, der heutigen „Chorgemeinschaft St. Antonius Holtorf 1880 e.V.“, unter der Leitung von Herrn Mehl, zusammen. Zu den Mitgliedern des MGV und des Kirchenchores haben sich zahlreiche Sängerinnen und Sänger gesellt, so dass der Chor im Jahre 1980 rund 60 aktive und 130 inaktive Mitglieder zählt. Von Beginn an wurden sowohl weltliche als auch geistliche Chormusik gesungen, Dorffeste mitgestaltet und Konzerte ausgerichtet.

Peter Mehl hat mit seinem musikalischen Können und mit viel Engagement den Chor gefordert und gefördert. Die Chorgemeinschaft wuchs zu einem Verein zusammen, in dem Alt und Jung sowohl intensive Probenarbeit aber auch gesellige Stunden gemeinsam verbrachten. Nach fast 30 jähriger Chorleitung in Holtorf wollte Herr Mehl, seine Dirigententätigkeit etwas einschränken und die Chorgemeinschaft abgeben.

Sein Nachfolger wurde Herr Martin Wanner, der von 2000 – 2008 unser Dirigent war. In dieser Zeit zeichnete sich immer deutlicher ab, dass es viele begabte Sängerinnen und Sänger gibt, die gerne singen, sich aber an keinen Verein binden wollen. So entstand die Idee, einen „Projektchor“ ins Leben zu rufen und gemeinsam mit den Chormitgliedern das Oratorium „Der Messias“ von Händel aufzuführen. Zu unserer großen Freude kamen viele neue Sänger aus Holtorf und Umgebung, um unseren Chor zu unterstützen.

Martin Wanner hat es verstanden, mit der Unterstützung unserer Vizedirigentin Heike Fischer die Sänger zu motivieren und bei Schwierigkeiten weiter anzuspornen. So wurde das Messias-Konzert ein großer Erfolg. Weitere erfolgreiche Konzerte folgten. Leider musste Herr Wanner aus beruflichen Gründen seine Dirigententätigkeit beenden. Somit stand wieder ein Chorleiterwechsel an. Dies bedeutet immer eine Umstellung für alle Sänger, aber ein Neubeginn bietet auch immer neue Möglichkeiten und Chancen.
So freuen wir uns, dass Marita Kloster nun seit April 2008 die Chorgemeinschaft leitet. Neben den örtlichen Auftritten konnten sie uns bereits bei unserem Film- und Musicalkonzert in der Gesamtschule erleben.

Zurzeit proben wir intensiv für das Open-Air-Konzert zur Holtorfer Kirmes am 03. Juli. Wir hoffen, dass Sie alle unsere Gäste sind.
Wie sehen zuversichtlich in die Zukunft und laden Sie herzlich zu unseren Veranstaltungen in unserem Jubiläumsjahr ein. Die Chorgemeinschaft wird in der 2. Jahreshälfte mit einem geistlichen Projekt starten, zu dem wir schon heute alle Sangesfreudigen herzlich einladen. Daneben werden wir aber auch die kirchlichen und dörflichen Feste weiter mit gestalten. Dieser Spagat ist zwar manchmal nicht ganz einfach, aber er macht auch die Vielfalt dieses Chores aus.


Ich fühle mich seit fast 25 Jahren in diesem Chor wohl und schätze vor allem, dass Alt und Jung mit Freude singen und der Chor eine wirkliche Gemeinschaft ist.

Birgitta Baum

Dorfgeschichte

Zum 35. Geburtstag der Schule „Om Berg“

Im letzten Bürger-Info vom November 2009 erzählt Franz Meurer detailliert die Holtorfer Dorfgeschichte, namentlich die 200 jährige Geschichte der Holtorfer Schulen. Für diese interessante und informative Schulhistorie hat Herr Meurer großen Dank und Anerkennung verdient. Er schließt seinen Bericht mit dem letzten Klassenbucheintrag des Schuldirektors Plümmer vom 24.7 1974:

Mit der Zeugnisausgabe 11.00 Uhr wurden die Kinder in die Ferien entlassen und die Pforte der Schule geschlossen. Holtorf hat keine Schule mehr. gez. Plümmer, Rektor.

Warum musste die Holtorfer Schule geschlossen werden ? Was haben die Holtorfer dagegen unternommen? Wie konnte anstelle der katholischen Grundschule -Hardtschule- in Niederholtorf die Gemeinschaftsschule „Om Berg“ in Gielgen entstehen?

Auslöser für die Schulschließung war das seinerzeitige Schulordnungsgesetz NRW v.5.3.1968, mit dem die sog. Zwergschulen zu größeren Grundschulen zusammen gelegt wurden, um einen „geordneten Schulbetrieb“zu gewährleisten. Dazu gehörte, dass Grundschulen mindestens 1-zügig gegliedert sein sollten.

Diese Minimalfordung erfüllte die Holtorfer Schule nicht. Dennoch versuchten die Holtorfer ihre „Hardtschule“ zu erhalten. Bereits 4 Wochen nach der Gesetzesverkündung, nämlich am 2.4.1968 richtet die Schulpflegschaft der Holtorfer Schule unter ihrem damaligen Vorsitzenden Josef Frings den dringenden Appell an die Stadt, den Schulbetrieb in Niederholtorf unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Knapp 3 Monate später legt die Schulpflegschaft nach, indem sie auch den Regierungspräsidenten Köln in einem mehrseitigen Schreiben um Erhaltung der Schule bat. Diesem Schreiben waren über 400 Unterschriften beigefügt, um den da „oben“die aufgeheizte Volksseele bewusst zu machen.

Doch die Stadt Bonn ließ sich von den Holtorfer Protesten nicht beeindrucken. Sie beschloss 1971 mit ihren Schulentwicklungsplan für Roleber, Gielgen, Hoholz, Ungarten, Ober- und Niederholtorf eine neue 2-zügige Grundschule in Gielgen zu errichten und damit das „Aus“ für die Holtorfer Schule. Selbst danach gaben die Holtorfer nicht kampflos auf. Neben der Schulpflegschaft setzten sich Bürgerverein und Einzelperson weiterhin vehement für die Erhaltung der Holtorfer Schule ein. Doch letztlich blieben alle Eingaben und Appelle an die Stadt, den Regierungspräsidenten, an Politiker und Parteien erfolglos.

Unter dem 07.03.1974 machte die Stadt amtlich bekannt, dass zum 01.08.1974 die katholische . Grundschule- Hardtschule- mit der neuen 2-zügigen Grundschule im Wohnbereich Roleber/Gielgen zusammen gelegt werde und dass die Eltern der Grundschulkinder am Samstag, 23.03. Montag, 25.3. und Dienstag, 26.3.1974 über die Schulart der neuen Schule abstimmen könnten.

Um dieses Abstimmungsverfahren entbrannte ein hitziger, ja regelrechter Kulturkampf. Während die einen leidenschaftlich für eine katholische Bekenntnisschule stritten, setzten sich andere nachdrücklich für eine Gemeinschaftsschule ein.

Nach dem Gesetz werden in Bekenntnisschulen Kinder des katholischen oder des evangelischen Glaubens oder einer anderen Religionsgemeinschaft nach den Grundsätzen des betreffenden Bekenntnisses unterrichtet und erzogen.

In Gemeinschaftsschulen - so das Schulgesetz weiter- werden die Kinder auf der Grundlage christlicher Bildungs- und Kulturwerte in Offenheit für die christlichen Bekenntnisse und für andere religiöse und andere weltanschauliche Überzeugungen gemeinsam unterrichtet und erzogen. Der Religionsunterricht wird nach Bekenntnissen getrennt erteilt.

Die damals im Stadtrat vertretenen Parteien CDU, SPD und FDP ermunterten durch Flugblätter die Eltern zur Stimmabgabe. Während SPD für die Gemeinschaftsschule, FDP für die christliche Gemeinschaftsschule warben, wies die CDU darauf hin, dass eine christliche Gemeinschaftsschule nicht gewählt werden könne, und bat die Eltern nach ihrem Gewissen zu wählen.

Beide Kirchen verhielten sich -soweit mir bekannt ist- neutral, die katholische Kirche am Ort hat sogar mäßigend auf übereifrige Bekenntnisschulverfechter eingewirkt.

Ganz anders einige Eltern aus Holzlar, die in einem Flugblatt mit dubiosen Behauptungen leidenschaftlich für eine katholische Bekenntnisschule warben. In 2 Punkten enthielt dieser Wahlaufruf für die Bekenntnisschule unzutreffende Aussagen:

Die Bekenntnisschule bringt hier für jedes Kind den kürzesten Schulweg. Nur die gleiche Schulart im gesamten Abstimmungsbezirk verhindert, dass Kinder aus weltanschaulichen Gründen längere Schulwege haben als bisher.

Das Gegenteil trifft zu, wie der jüngste Schulstreit in Bad Godesberg erneut belegt.Ein I-Dotz wird von der katholischen Schule zurückgewiesen, weil es nicht getauft war. Trotz Wohnortnähe zur Bekenntnisschule muss das Kind eine entferntere Schule besuchen. Und das ist kein Einzelfall. Der Bonner Generalanzeiger vom 1.09.2009 titelte hierzu: „Katholische Kinder aus allen Ecken Bonns werden bevorzugt-da kräuseln sich im 21. Jahrhundert doch die Fußnägel“.

Zum 2. Dubiosen: Alle Eltern, auch die in Alt-Holzlar und Kohlkaul sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Auch das stimmte nicht. Denn die Holzlarer hatten und haben ja eine katholische Bekenntnisschule vor ihrer Tür und waren daher von Gesetzes wegen nicht berechtigt, für eine Bekenntnisschule zu stimmen. Doch zur Gewissensberuhigung der nicht stimmberechtigten Eltern hießt es weiter in dem Flugblatt: Sie sind mit dieser Abstimmung übrigens nicht festgelegt! Die Wahl ist geheim. Sie können Ihr Kind später in der Schule anmelden, die für Sie am günstigsten liegt.

Erst dieses provokante Pamphlet der Holzlarer hat Holtorfer Eltern zum Gegen-Aufruf für die Gemeinschaftsschule ermuntert. In ihrem Flugblatt wird zunächst die hierzu bereits erwähnte Gesetzesregelung zitiert und ökumenisch argumentiert: Die Gemeinschaftsschule verbindet die Konfessionen. Sie errichtet keine Fronten, sondern hilft sie abzubauen. Sie trennt und entfremdet nicht Kinder, die im Wohnbereichen miteinander spielen, auf weiterführenden Schulen gemeinsam lernen und im späteren Leben miteinander auskommen müssen... Sie, die Gemeinschaftsschule, erzieht zur Achtung und Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Nur in der Gemeinschaftsschule ist keine Konfession geduldete Minderheit, sondern beide sind gleichwertig und gleichberechtigt.

Im gleichen Sinne und fast wortgleich setzte sich schließlich noch eine kleinere Elterninitiative aus Holzlar für die Gemeinschaftsschule ein.

Das Abstimmungsergebnis ist bekannt. Dem entsprechend teilte die Stadt unter dem 29.4.1974 mit, dass nach dem Ergebnis des Abstimmungsverfahrens die Voraussetzungen eines geordneten Schulbetriebes für eine Gemeinschaftsschule erfüllt sind und dass die Eltern nunmehr die Möglichkeit haben, Ihr Kind am 11., 13. und 14.5.1974 ...anzumelden.

Die Bekenntnisschulverfechter gaben sich aber nicht geschlagen, sondern versuchten im nachfolgenden Anmeldeverfahren mit seltsamen Kuriositäten das Abstimmungsergebnis ins Gegenteil zu verkehren. Doch das ist eine andere Geschichte.

Nach 35 Jahren Gemeinschaftsschule „Om Berg“ kann von einem einmaligen Erfolgsmodell gesprochen werden, das sogar über die Stadtgrenzen hinweg wirkt. Denn Eltern der Nachbargemeinde Königswinter, sogar katholische Eltern melden ihre Kinder „Om Berg“ an. Das spricht eindeutig für diese Schule und den Lehrkörper.

Heinrich Schöpe

„Schuster“ mag ich nicht

Das Firmenschild ist farbig - solide und passt zum Inhaber. H.P. Knebel steht drauf. Er ist der Schumacher in Holtorf. Hier geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Heinz Peter Knebel kommt die Dreier – Bande von damals in Erinnerung. Wie Pech und Schwefel hingen sie zusammen. Das wusste auch ihr Lehrer in der Volksschule und deshalb wurden sie gleich im Dreierpack beauftragt, seinen Privatgarten zu pflegen. Natürlich während der Unterrichtszeit. Knebel schmunzelt, wenn er an die Zeit zurückdenkt. Er hat das Schumacherhandwerk von der Pieke auf gelernt, ebenso wie schon sein Vater und inzwischen auch sein Sohn. Ein echter Familienbetrieb. Doch der Senior ist nicht etwa auf dem Altenteil. Er führt immer noch selbständig den Schuhreparaturbetrieb und ist sein eigener Herr geblieben. Sohn Ralf hat einen eigenen Betrieb als Handwerksmeister für Schuhorthopädie.

Knebel Senior erzählt. Sein Vater wächst auf einem Bauernhof in Gielgen auf. Er heißt Heinrich, wird noch vor dem ersten Weltkrieg geboren und hat vier Söhne. Einer übernimmt die Landwirtschaft, zwei gehen in die Fabrik und Heinrich lernt das Schuhmacherhandwerk. Er hat Kinderlähmung, kann nicht lange stehen und entscheidet sich vielleicht deshalb für einen Beruf im Sitzen. Seine Lehre macht er in Hangelar und bleibt bis zur Meisterprüfung im Jahre 1934 in seinem Ausbildungsbetrieb.

Was jetzt kommt, kann man sich an zehn Fingern abzählen. Heinrich Knebel lernt ein Mädchen aus Holtorf kennen, sie heiraten, er zieht nach hier und gründet schließlich seinen eigenen Schuhmacherbetrieb. Damit fing es an. Aber bis hinter dem damaligen Wohnhaus die Werkstatt angebaut war, verging noch etwas Zeit. Solange hatte er sich mit einer kleinen Schuhmacherwerkstatt provisorisch auf dem elterlichen Bauernhof in Gielgen eingerichtet. Die dortige Kundschaft wird das gefreut haben und Heinrich Knebel hat sie auch später nicht vergessen. Schon als Schüler musste sein Sohn Heinz Peter, der heutige Senior, mit dem Fahrrad zwei-, dreimal die Woche nach Gielgen fahren. Er führte zwei große Taschen an der Lenkstange mit sich. Auf dem Hinweg waren sie voll mit den reparierten Schuhen und zurück hatte er die neuen Aufträge dabei. „So eine Rundtour dauerte jedes Mal so drei bis vier Stunden“, erinnert er sich. „Aber es hat mir schon damals gefallen. Ich mochte den Kontakt und die Gespräche mit den Leuten und die mochten mich, weil ich ihnen ja was Gutes tat.“

Knebel Senior geht 1959 nach der Volksschule in die Schumacherlehre im damaligen Schuhhaus Minder in Beuel. Noch heute ist er voll des Lobes über seinen ehemaligen Meister. „Der konnte was und er war menschlich hoch anständig“, erinnert er sich. Sie bleiben lebenslang in Kontakt und Knebel Senior spricht ihn bis zu dessen Lebensende mit „Meister“ an. Schuhhaus Minder war in jenen Jahren für das Schuhwerk des Bonner Wachbatalions der Bundeswehr zuständig. Riesige Haufen von Soldatenstiefeln mussten laufend repariert werden. Ab dem 2. Lehrjahr war der Lehrling Knebel deshalb jeden Samstag im Betrieb und das bedeutete zusätzliches Geld. Heute würde man sagen, da hat er „richtig Kohle gemacht“. Von dem Geld wurde das erste Moped gekauft, was die tägliche Fahrt zur Arbeit erleichterte. 1962 machte er die Gesellenprüfung, blieb aber noch ein Jahr länger bei „seinem Meister“. Danach sammelte er weitere Erfahrungen in verschiedenen Betrieben und lernte auch Akkordarbeit kennen. Auf dem Arbeitstisch lagen Berge von Schuhen und die Materialien waren vorgeschnitten und säuberlich aufgereiht. „Gearbeitet wurde wie am Fließband“, weiß Knebel Senior noch ganz genau.

„Ich musste mich immer schnell entscheiden und zielsicher arbeiten. Sonst hätte ich nichts verdient.“ Wenn er heute einen Schuh zur Reparatur in der Hand hat, muss er nicht lange überlegen, was zu tun ist. „ Das ist von damals hängen geblieben“, sagt er.

Wenn um 17:00 Uhr im Betrieb Schluss war, ging es sofort nach Hause. Dort begann die Heimschicht. Vater Heinrich war inzwischen so krank, dass er den Betrieb nicht mehr führen konnte und man wollte keinesfalls die Kundschaft verlieren. „Vor 22:00 Uhr war für mich in diesen Jahren der Arbeitstag nicht zu Ende“ erinnert sich Knebel Senior. Irgendwann kehrte er dann aber ganz in den elterlichen Betrieb zurück. Als der Vater starb, führte die Mutter den Betrieb zunächst geschäftsmäßig weiter. Alles lief wie gewohnt, doch dann kam die Hiobsbotschaft. Es gab nach dem Tod des Vaters im Betrieb keinen Meister und die Ordnungsbehörde drohte, den Betrieb dicht zu machen. Ein Mitbewerber bei einer Ausschreibung hatte dem Amt den entsprechenden Tipp gegeben. Mutter und Sohn liefen sich im Behördendschungel die Hacken ab, um den Betrieb zu retten. Unerwartet kam der Zufall zur Hilfe. Jemand aus dem Ort sieht sie mit hängenden Köpfen vor einem Amtszimmer sitzen. „Der kannte meinen Vater und war selbst ein hohes Amtstier“, erinnert sich Knebel Senior. Eine halbe Stunde später war die Sache erledigt. Der Betrieb war gerettet.

„Nein, ich guck den Leuten nicht ständig auf die Schuhe,“ antwortet er auf die Frage, ob er die Menschen nach ihrem Schuhwerk beurteile. „Aber abgelaufene Hacken sehen schon schludrig aus“, meint er. Und den Ausdruck „Schuster“ mag er gar nicht. „ Das habe ich von meinem Vater. Schuster, das sind Leute, die sich etwas zusammen schustern. Ich bin Schumacher und mein Sohn auch“, weiß er zu berichten. Mit Sohn Ralf geht der Familienbetrieb jetzt in die dritte Generation.

Knebel Senior denkt noch lange nicht ans Aufhören. „Es macht mir Spaß, wenn die Kunden mit meiner Arbeit zufrieden sind“. Ach, und was ist eigentlich mit dem Thema „Frauen und Schuhe? Aber da lächelt er verschmitzt. Er hätte bestimmt eine Menge zu erzählen. Ich gucke plötzlich auf meine Schuhe und mir fällt auf, dass ich die eigentlich mal wieder putzen könnte.

Ludwig Pott

3. Holtorfer Weihnachtsmarkt

Man kann es kaum glauben, aber es war erst der dritte Weihnachtsmarkt den die Junggesellen von Holtorf organisiert haben. Dabei hatte man den Eindruck, das hätte bei den Holtorfern bereits langjährige Tradition. Am Freitag Nachmittag des letzten Adventwochenendes öffneten sich die Tore des Weihnachtsmarktes bei wahrhaft bitterkalten Temperaturen. Der Antoniusplatz wurde von den Veranstaltern und mitwirkenden Holtorfer Gruppen und Privatpersonen mit ihren liebevoll geschmückten Holzbuden in weihnachtlichen Glanz versetzt.

Bis Sonntag Abend besuchten zahlreiche Gäste nicht nur aus Holtorf dieses schöne weihnachtliche Treiben. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. In der Glühweinhütte des Junggesellenvereins konnten sich die Besucher aufwärmen. Die Holtorfer Spasshasen konnten mit ihren Aktivitäten beim Weihnachtsmarkt in diesem Jahr für die Jugendfeuerwehr Holtorf eine Spende in Höhe von 50 EUR ermöglichen. Wie auch auf dem letzten Weihnachtsmarkt waren Kutschfahrten mit Eckhard Behm geplant, mussten aber wegen der vereisten Wege abgesagt werden.. Schade, denn dieser Erlös sollte ebenfalls der Jugendfeuerwehr zu gute kommen.

Evelyn Bethke

Vereinsleben

Bericht von der Jahreshauptversammlung

In der Jahreshauptversammlung am 11. März 2010 wurden folgende Vorstandsmitglieder neu gewählt bzw. in ihrem Amt bestätigt:
1.Vorsitzende: Elisabeth Schmid
Schriftführer: Ludwig Pott
Stv. Kassiererin: Ursula Mohr
1.Beisitzer: Hubert Meyers
3.Beisitzer: Günther Strack
5.Beisitzer: Lutz Höhne

Die Vorsitzende dankt den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Gabriele Quenel und Rainer Stentenbach für die gute und stets angenehme Zusammenarbeit.

Die Berichte der Arbeitskreise finden Sie nachfolgend

Bericht aus dem Arbeitskreis Denkmalpflege

Wildblütenfeld

Herr Wolfgarten hatte bereits in seinem Arbeitsbericht im letzten Jahr erwähnt, dass er auf seinem Acker am Rand der Saalkirche ein Blumenfeld mit Wildblumen auf einer Fläche von 700 qm angelegt hat. Dieser Wildblumengarten war jetzt im Sommer voll erblüht und hat in seiner Vielzahl von Blumen und Farben viele Besucher erfreut und deren Beifall hervorgerufen. Das Blumenfeld ist ein weiterer Anziehungspunkt in Oberholtorf geworden.

Besonders erfreulich ist, dass der Holtorfer Kindergarten sich hier tatkräftig eingebracht hat. Die Kinder besuchen regelmäßig das Blumenfeld und helfen Herrn Wolfgarten beim Anlegen und der Betreuung des Blumenfeldes und werden auf diese Weise mit der blühenden Natur und ihrer Vielfalt vertraut gemacht. Ein schöner Erfolg der Arbeitsgruppe und des Bürgervereins. In diesem Zusammenhang ist gleichfalls der neben dem Blumenfeld errichtete Wildbienenstand des Fördervereins Agenda 21-Königswinter zu erwähnen.

Auch dieser Wildbienenstand ?ndet das rege Interesse vieler Besucher. Er gibt der einheimischen Insektenwelt neue Nahrung und Nistmöglichkeiten und ist gleichfalls ein gutes Beispiel für tatkräftigen Naturschutz.

Saalkirchen

Zu den durch Eigeninitiative des Bürgervereins nachgezeichneten Grundrissen der ehemaligen Saalkirchen in Oberholtorf  gibt es etwas Neues zu berichten.

Frau Alena-Maria Ramisch, die vor- und frühgeschichtliche Archäologie an der Universität Bonn studiert hat, hat ihre Magisterarbeit über die in Oberholtorf aufgefundenen Grundmauern der Saalkirchen geschrieben und die Grabungsergebnisse wissenschaftlich ausgewertet. Der genaue Titel der Arbeit lautet: “Die unbekannten mittelalterlichen Kirchen von Bonn-Oberholtorf“. Nachdem Frau Ramisch das Ergebnis ihrer Arbeiten zunächst im Frühjahr 2009 in der Außenstelle Overath des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege, im Beisein von Herrn Wolfgarten als dem Entdecker der Kirchen, vorgetragen hatte, hat Frau Ramisch am 8. Dezember 2009 im Heimatverein Bonn Oberkassel vor einem großen Kreis interessierter Zuhörer ihre Forschungsergebnisse anhand zahlreicher Lichtbilder erläutert. Der General-Anzeiger hat hierüber ausführlich berichtet. Eine Kurzfassung der Magisterarbeit ist im „Holzlarer Boten“ erschienen. Es ist vorgesehen, dass die Arbeit vom Landschaftsverband Rheinland in dem vom Landschaftsverband herausgegebenen Bonner Jahrbüchern veröffentlicht wird. Hier an dieser Stelle soll nur gesagt werden, dass Frau Ramisch von der fachwissenschaftlichen Seite wiederum bestätigt hat, dass es sich bei der Saalkirche um einen Sakralbau, also um eine Kirche, in der Gottesdienste gefeiert wurden, gehandelt hat. Die erste kleinere Kirche datiert sie auf Grund der aufgefundenen Scherben auf die Mitte des 9. Jahrhunderts. Diese kleinere Kirche ist später auf die beachtliche Größe von 35,20 x 10,50 m erweitert worden. Sie übertraf damit das Kirchenschiff der ottonischen Stiftskirche (Bau II um 980) in Vilich, das eine Länge von 25,10 m und eine Breite von 9 m aufwies. Anstatt der bisher in der erweiterten Kirche in Oberholtorf aufgefundenen zwei Kindergräber hat Frau Ramisch ein drittes Kindergrab, und zwar das Grab eines 3 Monate alten Säuglings, der in einer Mauerecke außerhalb des eigentlichen Kir-chenbaues beigesetzt war, entdeckt. Durch neuere Radiokarbon-Untersuchungen konnten alle drei Bestattungen in das erste Viertel des 11. Jahrhunderts datiert werden. Frau Ramisch hat erneut auf das außergewöhnlich große Ausmaß dieser Kirche hingewiesen, die aber in ihrer Größe auch Rätsel aufgäbe. Mangels anderer Anhaltspunkte müsse wohl eine grundherrliche Eigenkirche des benachbarten und noch heute bestehenden Burghofs vermutet werden. In der letzten Phase der Kirche, die auf das späte 11. bis frühe 13. Jahrhundert zu datieren sei, habe der Kirchenraum einer profanen Nutzung gedient. Hierfür zeugten die vorgenommene leinräumliche Unterteilung des Raumes sowie die aufgefundenen Reste von Feuerstellen und eines Kachelofens. Das Gebäude sei dann planmäßig niedergelegt worden. Nach dem Ende des 13. Jahrhunderts hätten sich keine Nutzungsspuren des Platzes mehr auf?nden lassen.

Eckhard Holtz

Bericht aus dem Arbeitskreis Verkehr

Weiterhin begleitet das Thema Öffentlicher Nahverkehr in Holtorf den Arbeitskreis Verkehr des Bürgervereins im Berichtszeitraum.

Nach den seinerzeitigen Eingaben des Bürgervereins an die Oberbürgermeisterin, die Stadtwerke und die Bezirksvertretung - siehe Bericht des Vorjahres - konnten keine Nachbesserungen der Fahrpläne für Holtorf insbesondere zu den Abendzeiten, am Samstag und Sonntag erreicht werden.

Daraufhin hatte sich der Bürgerverein Mitte des Jahres mit Schreiben an zuständige Gremien im Rhein-Sieg-Kreis gewandt, um unmittelbar Verbesserungen im Verkehr der RSVG durch Holtorf zu erbitten, wohl wissend, dass für die Nahverkehrsversorgung von Holtorf grundsätzlich die Stadt Bonn zuständig ist. Es wurde in den Antworten auf den bevorstehenden Nahverkehrsplan des Rhein-Sieg-Kreises verwiesen. Die Bonner Gremien erhielten unsere Schreiben zur Kenntnis. Die Forderung nach vertaktetem Angebot und Schließen von Lücken der Linie 537 in den Nebenzeiten wurde vom antwortenden Stadtplanungsamt der Stadt Bonn im Grundsatz unterstützt. Es wurde eine Prüfung der Arbeitskreisvorschläge im Rahmen der gemeinsamen Beratungen mit dem Rhein-Sieg-Kreis zur Aktualisierung des o.g. Nahverkehrsplans zugesagt.

Da sich weiterhin im Fahrplan nichts änderte, hat sich der Bürgerverein im November ergänzend auch an Oberbürgermeister Nimptsch zu Beginn seiner Amtszeit gewandt und um weitere Unterstützung gebeten. Der Arbeitskreis hielt Kontakte mit dem Rhein-Sieg-Kreis und erreichte mit Beseitigung der sonntäglichen 2-Stunden-Lücken ab Dezember 2009 einen ersten Teilerfolg.

Nunmehr ist ein Entwurf dieses Nahverkehrsplanes des Rhein-Sieg-Kreises in der Welt; er sieht Veränderungen der Linien 537, insbesondere eine Kombination mit einer geänderten Linie 538 sowie eine völlig neue Verbindung von Hangelar über Holtorf nach Ramersdorf durch eine Linie 516 vor; letztere könnte die Linie 636 ergänzend unterstützen. Dem könnte zugestimmt werden, als keinerlei Einschränkungen der Versorgung mit der Linie 636 entstände. Insgesamt würde sich allerdings für Holtorf die Situation nur geringfügig verbessern, sieht man einmal von der interessanten Überlegung ab, in den Abendzeiten ab 21:30 Uhr einen TAXIBUS zum Einsatz zu bringen. Nun regt sich bereits Widerstand in Siebengebirgsgemeinden, so dass unklar ist, ob der Plan zum Fahrplanwechsel der 500-er Linien im Dezember 2010 in dieser Form umgesetzt wird.

Da unsere Fahrplanforderungen weiterhin ungelöst blieben, hatte sich der Arbeitskreis entschlossen, um ein Gespräch mit der Kreisverwaltung zu bitten mit u.a. dem Ziel, die Versorgung insbesondere abends und sonntags in zuträglichem Takt sicher zu stellen. Aus unseren Reihen waren Otto Kielhorn und Eckhard Holtz jüngst beim Dezernenten und Planungsamtsleiter des Rhein-Sieg-Kreises. Es wurde auch dort zugesagt, bei den aktuellen gemeinsamen Gesprächen des Rhein-Sieg-Kreises mit der Stadt Bonn, die Anliegen zu vertreten. Dies veranlasst uns nun, aktuell in gleicher Angelegenheit bei der Stadt Bonn erneut unsere konkreten Fahrplanvorschläge in Erinnerung zu rufen.

Unsere Situation in Holtorf-Ungarten ist in Bezug auf den ÖPNV nicht ganz einfach, weil wir nur ein Ortsteil mit relativ wenig Einwohnern sind und von diesen nur ein kleiner Teil vom gar nicht so schlechten Busangebot Gebrauch macht. Aus diesem Grunde appellieren wir an die Holtorfer Bürger, möglichst oft mit dem Bus zu fahren. Das ist umweltschonend, spart Benzin- und Parkkosten und hilft, den PKW-Verkehr auf der Löwenburgstrasse zu reduzieren. Außerdem verbessert es die Motivation der Verkehrsunternehmen.

Uwe Rütz

Bericht aus dem Arbeitskreis Nationalpark Siebengebirge

Nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid gegen den Nationalpark (NLP) Siebengebirge am 27.09.2009 in Bad Honnef wurde das Projekt von der NRW-Landesregierung eingestellt. Gleichzeitig wurde die Überarbeitung des Wegenetzes des Naturparks auf der bisherigen Rechtsgrundlage (Naturschutzgebiets-VO im Rhein-Sieg-Kreis, Landschaftsplan Ennert in Bonn) angekündigt.

Am 27. Januar 2010 fand die nach dem Scheitern des NLP erste Mitgliederversammlung des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) statt. Da der VVS Träger des Naturparks Siebengebirge ist, ist das Geschehen dort auch für uns am Ennert von Belang.

Bei der VVS-Mitgliederversammlung kündigte ein Vertreter des NRW Landesbetriebs Wald und Holz die Offenlegung des Entwurfs des neuen Wegekonzepts „in den nächsten Monaten“ an. Grundlage soll der für den NLP in 2008 erstellte Wegeplan sein, der nach der informellen Anhörung mit Wegebegehungen überarbeitet wurde. Die Überarbeitung sieht aber immer noch den Entfall einiger Wege vor, so dass unser Arbeitskreis wohl wieder tätig werden muss. Die politische Position der Stadt Bonn (Ratsbeschluss vom Februar 2009) zielt zwar auf den Erhalt des Wegenetzes im Ennertwald ab, gleichwohl sind alle am Erhalt des bisherigen Wegenetzes interessierten Bürger aufgerufen, sich zu gegebener Zeit in der kommenden öffentlichen Anhörung wieder entsprechend zu beteiligen.

Die Mitgliederversammlung des VVS war davon geprägt, dass der VVS-Vorstand einerseits sich zwar zum Naturpark bekannte, andererseits aber demonstrierte, dass er bei Konzentration auf seinen eigenen Grundbesitz zu bestimmten Positionen in der NLP-Diskussion auch weiterhin stehe:

  1. "Weiter so wie bisher" ginge nicht, alles unterliege neuen Erkenntnissen und es müsse sich etwas ändern.
  2. Der VVS könne ohne NLP die Aufgaben für den Naturpark nicht mehr allein weiterführen.

Zum ersten Punkt wurde unter Bezug auf eine EU-Konferenz in Prag im Mai 2009 die Möglichkeit vorgestellt, ca. 500 ha des VVS-Gebiets mit Buchenbeständen als sog. „Wildgebiet“ auszuweisen („Wild-„ hier im Sinne von Wildnis). Dieser Buchenwald würde aus der forstlichen Bewirtschaftung genommen, so dass langfristig ein Buchen-Urwald mit Bäumen entstünde, die ihr natürliches Höchstlebensalter erreichen können. Einschränkungen wie in einem NLP bzgl. Erholungsnutzung, Wegenetz, Jagd usw. gebe es nicht. Es wurden EU-Fördermittel („Geld fürs Nichtstun“) in Aussicht gestellt. Der VVS-Vorstand erhielt von der Versammlung das Mandat, diese Möglichkeit mit der NRW-Landesregierung zu verhandeln.

Da auch in der NLP-Diskussion Vieles schöngeredet wurde, gilt es, dieses Vorhaben aufmerksam zu beobachten, auch dahingehend, ob es auf das VVS-Gebiet beschränkt bleibt, oder sich „Wildgebiete“ im Siebengebirge so verbreiten, dass der Schritt zum NLP mit den bekannten Einschränkungen der Erholungsnutzung nach Ablauf der 2-jährigen Bindefrist des Bürgerbegehrens doch wieder in die Diskussion kommt.

Zum zweiten Punkt wurde die Beteiligung von Bonn, Königswinter, Bad Honnef und dem Rhein-Sieg-Kreis an der Trägerschaft des Naturparks angemahnt. Von den anwesenden politischen Vertretern äußerte sich dazu nur Landrat Kühn, und zwar mit Zurückhaltung und Hinweis auf die schwierige Haushaltslage aller Gebietskörperschaften.

Da im Siebengebirge noch keine Ruhe eingekehrt ist, wird unser Arbeitskreis bestehen bleiben.

Werner Seitz

Schlußwort

Der Vorstand – in eigener Sache

Die Jahreshauptversammlung des Bürgervereins ist naturgemäß der Ort für Berichterstattung, Vereinsarbeit und Wahlen. Manchmal gelingt es aber auch, das Innenleben des Vereins zur Sprache zu bringen. Das ist immer dann geboten, wenn Missverständnisse entstehen, Kon?ikte sich anbahnen und Unrecht geschieht. Zur Klarstellung und Dokumentation greift der Vorstand hier noch einmal ein Thema aus der Jahreshauptversammlung 2010 gesondert auf.

Herr Horst Wolfgarten hatte sowohl im Einvernehmen mit dem Bürgerverein wie auch in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn notwendige Rodungs- und P?egearbeiten an den Grabungsstätten der Saalkirchen in Oberholtorf veranlasst. Für diese Tätigkeit wurde er in einem Flugblatt aus dem Ort zu Unrecht und auf beleidigende Weise angegriffen. Der Flugblattschreiber hat zudem versucht, mit dem Ausdruck „kritische Wahrheiten“ die Haltung des Vorstandes sinnverdrehend zu diskreditieren. Der Vorstand missbilligt Form und Inhalt des Flugblattes und weist die gegen Herrn Horst Wolfgarten erhobenen Vorwürfe scharf zurück.

Elisabeth Schmid, Vorsitzende