Bürgerinfo November 2014

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Im Blickpunkt

Paradies auf Erden

Ein Gespräch mit Barbara Lensing und Rudolf Lensing-Conrady

Menschen haben sich schon immer mit der Idee vom Paradies beschäftigt. Ihre Vorstellungen und Bilder davon geben einen interessanten Einblick in die Bedürfnisse und Sehnsüchte ihrer jeweiligen Kultur. So war bei den Kelten das Paradies ein mystischer Ort namens Avalon, eine Art Apfelgarten. Ebenso findet sich in der griechischen Mythologie ein wunderschöner Garten als Sehnsuchtsort, an dem hellsingende Töchter, die Hesperiden, einen Wunderbaum mit goldenen Äpfeln bewachen. Dieses Obst bescherte den Göttern ewige Jugend. Auch der Dichter Homer erzählt vom Jenseits, wo die Bäume „voll balsamischer Birnen, Granaten und grüner Oliven“ rund ums Jahr tragen. Und im christlichen Kulturkreis gibt es den Garten Eden. Hier soll man nach dem Tod bekanntlich die Ewigkeit verbringen dürfen.

Offenbar sind paradiesische Zustände genau das Gegenteil von dem, was wir in unserer Welt täglich erleben, mal abgesehen von Verliebten und Lottogewinnern. Und dennoch haben wir alle unsere persönliche Vorstellung davon, wie so ein Paradies aussehen könnte. Mancher macht sich bereits auf Erden auf die Suche danach, so wie Barbara Lensing und ihr Mann Rudolf. Beide haben ihr Paradies tatsächlich schon im Diesseits gefunden und es ist gar nicht weit von hier. Aber der Reihe nach.Im Jahre 2004 verbrachten die Eheleute Lensing einen Campingurlaub in Frankreich, genauer in einem wilden Garten unter Obstbäumen, inmitten von Gänsen, Hühnern und sonstigem freilaufenden Getier. Sie fühlten sich wie Gott in Frankreich und es keimte der Wunsch auf, solch einen Platz auch zu Hause für sich dauerhaft zu schaffen. Schon lange war ihnen bei ihren Spaziergängen in Oberholtorf eine Streuobstwiese aufgefallen und nach dem Frankreichurlaub war klar, dass genau dies der Platz ist, den sie suchten. Und plötzlich hielt sich auch noch das Glück in ihrer Nähe auf, denn das Grundstück stand zeitgleich zur Pacht an.

Mit dem Eigentümer Franz Grohs war man sich rasch einig und dann standen sie eines Tages vor ihrem gepachteten Grundstück und merkten, dass ihr Traum wahr geworden ist. „Die Bäume hingen voller Äpfel. Es war wie im Paradies, hier direkt vor unserer Haustür“, erinnert sich Barbara Lensing. Inzwischen sind 10 Jahre vergangen und die Lensings haben gemerkt, dass sie einen landwirtschaftlichen Kleinbetrieb übernommen haben.

Ich bin mit ihnen zum Gespräch auf ihrem Areal verabredet. Ein kleiner Tisch und mit Schaffell ausgelegte Sessel werden aus dem Schuppen geholt. Um mich herum laufen Hühner, Enten und Schafe. Vogelstimmen sind zu hören, die Bienen summen und zwischendurch kräht ein Hahn. Es ist nicht mucksmäuschenstill, trotzdem wirkt das Naturgeschehen friedlich und man kommt schon nach kurzer Zeit tatsächlich zur Ruhe. „Hier kann man erleben, wie die Dinge in der Natur ineinander greifen und ihrem ewigen Rhythmus folgen“, weiß Rudolf Lensing aus Erfahrung und seine Frau stellt fest: “Ich muss jeden Tag hier sein, ich brauche das.“

Das Kernanwesen umfasst 10.000 qm und in der Zwischenzeit ist ein weiteres Nachbargrundstück hinzugekommen, weil wir „noch Pläne haben“, bemerkt Rudolf Lensing und betont, dass es trotz vieler Arbeit „ein Hobby geblieben ist“. Seine wöchentliche Arbeitszeit für das Hobby schätzt er auf ca. 20 Stunden, wobei es „während der Obsternte deutlich mehr ist“. Trotzdem sitzen beide manchmal auch nur hier, trinken ein Glas Wein und erfreuen sich an all den Dingen, die um sie herum sind. Barbara Lensing erzählt, dass sie kürzlich beim Apfelpflücken ganz oben auf der Leiter stand und das Gefühl hatte, sie sei jetzt „on top of the world.“ „Man gewinnt von dort eine andere Perspektive“, sagt sie.

Immer wieder fällt mein Blick auf die vollen Apfelbäume. Noch heute bringen eine Reihe der Anfang der vierziger Jahre gepflanzten Bäume sehr gute Erträge, erfahre ich. Seit 2006 haben die Lensings den Bestand durch Neupflanzungen mit 19 alten regionalen Obstsorten ergänzt. Die teilweise klangvollen Sortennamen sind längst in Vergessenheit geraten. Da gibt es bei den Äpfeln z.B. den Kaiser Wilhelm, den Ontario, die Landsberger Renette oder den Winterrambour. Und die Birnen heißen Gellerts Butterbirne, Klapps Liebling, Diebsbirne oder die Gräfin von Paris, auch Komtesse genannt. Die französisch angehauchten Namen gehen angeblich auf die napoleonische Zeit im Rheinland zurück.

Offenbar war es gar nicht so leicht, die alten Sorten korrekt zu bestimmen. Letzte Sicherheit brachte erst die Originalpflanzliste der Streuobstwiese, die der Verpächter erst kürzlich wiedergefunden hat.

Vorher hatten sich verschiedene Pomologen (Obstbaukundler) der Frage angenommen, um welche Äpfel es sich hier handelt. Bei einigen war die Antwort schnell klar, bei anderen gab es verschiedene Meinungen und bei einer Sorte tappt man noch heute im Dunkeln. Sie steht auf der Originalpflanzliste unter der Bezeichnung „Grün Apfel“. Vermutlich hat man bereits damals gerätselt und das äußere Erscheinungsbild des Apfels hilfsweise zur Namensgebung herangezogen. In Mitteleuropa soll es mal mehrere tausend Apfelsorten gegeben haben. Das bedeutet genetische Vielfalt und sichert gewissermaßen die Zukunft des Obstes. Überspitzt formuliert: Gäbe es nur eine Sorte und würde diese von einer unheilbaren Krankheit befallen, stürbe die Sorte aus. Der genetische Pool garantiert so das Überleben der Art.

Eigentlich weiß ich nicht genau, was eine Streuobstwiese ist, aber die Lensings klären mich auf. Wenn man beim Ursprung nicht sicher ist, wird zeitlich gerne sehr weit zurückgegriffen. Es scheint, als habe bereits Friedrich I. im 19. Jahrhundert die Hände im Spiel gehabt. Der Hunger in der Bevölkerung musste bekämpft werden und damit wurde der Grundstein für Streuobstwiesen gelegt, wie sie bis heute vielerorts zu finden sind. Es handelt sich um Anpflanzungen hochstämmiger und großkroniger Obstbäume auf Äckern oder Wiesen in Reihen, Gruppen oder als Bestand. Meist stehen die Bäume locker über die Fläche verstreut.

Über die Bedeutung „Streuobst“ ist man sich nicht im Klaren. Manche leiten den Namen von der verstreuten Anordnung der Bäume in der Landschaft ab, andere wiederum von der Streu der Wiese, die die Landwirte früher nutzten. Die starke Nährstoffaufnahme der Bäume hatte einen nährstoffarmen Wiesentyp im „unteren Stockwerk“ zur Folge. Das Heu dieser Wiesen eignete sich besonders gut als Einstreu für die Viehställe. Also, in der oberen Etage die Äpfel und Birnen, in der unteren Etage die Streu. Das wird Stockwerkanbau genannt. Die Streuobstwiese ist weder eine reine Wiese noch reine Obstplantage, sie ist beides zugleich: Ein zweifach genutzter Wirtschaftsraum. Hinzu kommt, dass Streuobstwiesen vielen Tier und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum bieten und damit auch die Artenvielfalt schützen. Schmetterlinge und bis zu 1.000 Arten von Insekten, Spinnentieren und Tausendfüßlern leben hier - ein Leckerbissen wiederum für Reptilien wie Erdkröte und Grasfrosch. Auch kleine Säugetiere wie Igel und Feldhase, Fledermaus und Gartenschläfer sind auf Streuobstwiesen zu Hause und nicht zuletzt finden Vögel Nahrung, die man woanders kaum noch sieht. Als regelmäßige Gäste sind z.B. Steinkauz, Bussard, Gartenrotschwanz oder Bunt- und Grünspecht anzutreffen.

Man gewinnt hier eine Vorstellung von der umfassenden Bedeutung des Begriffes „Ökologie“, weil Mensch, Tier und Pflanze in diesem Lebensraum nicht als Konkurrenten unterwegs sind und einem wird klar, dass es in solch einem Paradies nicht ohne Geduld und Verantwortungsbewusstsein gehen kann. „Wir sehen auch einen Auftrag darin, die Streuobstwiese als alte Natur- und Kulturlandschaft zu bewahren- mitten in den großen gedüngten und gespritzten Feldern“, meint Barbara Lensing dazu und ihr Mann ergänzt: „Es geht immer weiter und es hat alles miteinander zu tun.“

Aber wie fügen sich eigentlich die Schafe und Enten in diesen ökologischen Kreislauf ein? „Die Schafe sind unsere Rasenmäher. Sie müssen die Wiese kurz halten“, erklärt Rudolf Lensing. „Das ist wiederum wichtig für andere Tiere, z.B. den Steinkauz oder den Bussard. Die brauchen kurze Wiesen zur Nahrungsfindung“.

Wer weiß besser als ich, was ein schwarzes Schaf ist, nur die Sorte der Lensings habe ich noch nie gesehen. Rudolf Lensing weiht mich ein. „Unsere Schafrasse war eine vom Aussterben bedrohte Art. Es gab Anfang der 90er Jahre bundesweit nur noch 7 Böcke. Durch Rückzüchtungen sind die jetzt wieder im Kommen. Es sind keine Milchschafe und auch keine Fleischschafe, es sind Landschafe, sog. Rauwollige Pommersche Landschafe, sehr widerstandsfähig. Regen, Kälte und Wind machen ihnen nichts aus, d.h. die können das ganze Jahr über draußen sein. Wir haben seinerzeit 5 Mutterschafe über einen Züchterverband bekommen“.

An die Schafe hat man sich erst nach einigen Jahren herangetraut, weil es anfangs genug mit der Baumpflege und den Neupflanzungen zu tun gab. Erst als die Obstwiese einigermaßen in Schuss war, ging es mit den Schafen weiter, wobei die Biologische Station Bonn ihnen Mut gemacht hat. Ja, und auf die Wohngemeinschaft der Schafe mit den Enten muss man auch erst mal kommen. Sie ist eine natürliche Folge der Schafhaltung, weil Schafe ziemlich wurmanfällig sind. Wenn man nicht ständig mit Medizin eingreifen will, sind bestimmte Enten eine sinnvolle Alternative. Und das geht so:

Die Zwischenwirte für die Entwicklung von Darmparasiten sind Schnecken. Man braucht also einen Schneckenkiller, um die Schafe gesund zu halten. Das übernehmen die sog. Laufenten, auch Flaschenenten genannt, weil ihr Hals einem Flaschenhals ähnelt. Sie sind echte Schnekkenfresser. Die Wurmeier können sich somit nicht weiter entwickeln und das verringert dann die Parasitenbelastung. Das Zusammenspiel war offenbar schon im Mittelalter bekannt, deshalb folgten schon damals die Laufenten immer den Schafherden. „Der ökologische Gedanke unserer Tierhaltung ist dabei, dass natürliche Abläufe gewahrt und in Balance und Rhythmus bleiben“, kommentiert Rudolf Lensing dieses Zusammenspiel.

Bemerkenswert ist, dass die Lensings ihr privates Paradies nicht abschotten. Vielmehr freuen sie sich über all jene, die Interesse an den ökologischen Zusammenhängen zeigen. In diesem Sinn sind auch die regelmäßigen Schulprojekte von Barbara Lensing zu sehen, wenn sie als Grundschullehrerin mit ihren Klassen einen Projekttag auf der Obstwiese verbringt. Das Vorhaben läuft seit 2005 unter der Bezeichnung „Umweltforscher auf der Streuobstwiese“. Einmal pro Monat lernen die Kinder hier draußen etwas über das Ökosystem, sie übernehmen als Baumpaten Verantwortung und schreiben Gedichte und Geschichten im Freien. So befestigen sie z.B. Bänder an den Ästen ihres Patenbaums und können ein Jahr später genau verfolgen, um wie viel Zentimeter der Baum gewachsen ist. Inzwischen ist auch ein sog. Grüner Klassenraum entstanden, der aus Weidenstöcken gewachsen ist und mit den Kindern angelegt wurde. Er sieht aus wie ein Kuppelbau. In diesem Naturrondell wird richtiger Unterricht zum Jahreskreislauf der Natur abgehalten.

Einmal im Jahr kommt ein Schäfer zum Schafscheren, was für die Kinder ein einmaliges Erlebnis ist. Sie legen sich in die Schafwolle, finden das Material anfangs fettig und den Geruch komisch. „Irgendwann aber riechen alle Kinder nach Schaf und finden es toll“, weiß Barbara lachend zu berichten. Auch die Eltern sind begeistert, mit welcher Hingabe und Interesse ihre Kinder hier bei der Sache sind. Das Schulprojekt ist inzwischen bekannt geworden und hat diverse Wettbewerbspreise gewonnen, z.B. in 2010 den Umweltpreis der Stadt Bonn und der Deutschen Post DHL.

Kaum zu glauben, Schule kann tatsächlich Spaß machen, denke ich in Erinnerung an meine eigene Schulzeit und merke, dass ich hier auch schon längst zum interessierten Schüler geworden bin. Und da ich mich früher immer gefreut habe, wenn Lehrer mal gescheitert sind, frage ich die beiden, was denn bei aller Erfahrung und Begeisterung schon mal schief geht. Rudolf Lensing bekennt freimütig, dass er die Abläufe bei der Baumveredelung zwar aus dem FF beherrscht, er damit persönlich aber bislang glücklos geblieben sei. „Ich habe drei oder vier Versuche hinter mir, aber es sind immer nur Krüppelbäume geworden“, räumt er ein. Inzwischen lässt er das von einer Baumschule machen und da funktioniert es. „Es reicht nicht, zu wissen, wie es geht“, meint er“, man muss es auch gut machen“.

Dabei geht mir durch den Kopf, dass es vielleicht auch im Paradies so zugeht wie im richtigen Leben. Zumindest sind Paradiese auf Erden nicht zum Nulltarif zu haben. Man braucht schon mehr, nämlich Antriebskraft, langfristiges Durchhaltevermögen und Erfahrung. Aber daran fehlt es bei den Lensings bestimmt nicht. Sie haben ihr Paradies nicht gefunden, um die Beine hochzulegen, sondern um dort die natürlichen Prinzipien des Lebens hautnah zu erleben. Dass dies ohne Arbeit nicht geht, ist ihnen längst zur Gewissheit geworden. „Früher sind wir Joggen gegangen. Das kann auch anstrengend sein. Und jetzt werden die Energien sinnvoll eingesetzt“, kommentieren beide die Belastungen.

Gleichwohl bleibt die Frage, ob die traditionellen Arbeitstugenden reichen, um solch ein Engagement dauerhaft durchzustehen. Vielleicht geht es doch um eine größere Verantwortungsdimension. Sie deutet sich m.E. in jener Begebenheit an, von der Barbara Lensing abschließend erzählt. Ein älterer Mann, er muss um die 80 Jahre alt gewesen sein, spricht sie an der Streuobstwiese mit der Frage an: „Warum pflanzen Sie denn hier noch neue Hochbäume, wo Sie doch genau wissen, dass Sie zu Ihren Lebzeiten den Ertrag gar nicht mehr genießen können“? Die Frage wirft sie nach eigenem Eingeständnis für Sekunden aus der gedanklichen Bahn und dann antwortet sie ihm:“ Aber uns sind doch auch Bäume überlassen worden, die von jenen gepflanzt wurden, die nicht mehr Nutzer der Erträge sein konnten.“ Angeblich ist der Alte nachdenklich gewesen, als er sich verabschiedet hat. Ich war es jedenfalls auch, aber zu wissen, dass nur ein Steinwurf weit ein Paradies liegt, gibt mir ein gutes Gefühl. Ich freue mich schon auf die Augenweide der Obstblüten im nächsten Frühjahr und auf das Glas selbst gemachten Honig, den die Lensings mir zum Abschied geschenkt haben.

Nachtrag: Gehen Sie doch auch mal am Erlenpesch in Oberholtorf vorbei. Dort können Sie ein paar alte Apfelsorten kaufen. Nur ist danach der gemeine Industrieapfel für Sie bestimmt gestorben. Tja.

Ludwig Pott

Filmvorführung

Am 11.11. beginnt die „5. Jahreszeit“ und wir möchten Sie mit dem Film „Seit über 190 Jahren! So jeck ist die Schäl Sick“, den der Filmemacher Georg Divossen im Saal der Gaststätte Dreizehn Linden vorführen wird, einstimmen. In der Session 2013/14 feierte das Alte Beueler Damenkomitee sein 190jähriges Bestehen. Was 1824 als Kaffeekränzchen im Privaten begann, ist heute ein Großereignis und weit über Beuels Grenzen hinaus bekannt: Die Weiberfastnacht. Weil ihre Männer nach dem Abliefern der sauberen Wäsche im Kölner Karneval versumpften, gründeten die resoluten Beueler Waschfrauen 1824 ihr eigenes Komitee und vergnügten sich beim Käffchen mit kleinen Vorträgen und gespielten Stücken. Männer waren nicht zugelassen und wurden hinausgescheucht. Das war die Grundlage für die Weibersitzungen, die bis heute den Charakter des Beueler Karnevals bestimmen.

Neben dem Karneval geht es aber auch ums Waschen, die Geschichte des Beueler Wäschergewerbes und den Beueler Duft.

Elisabeth Schmid

Martinsfeuer

In diesem Jahr wird das Martinsfeuer wieder traditionell auf dem Feld vor Oberholtorf abgebrannt. Dort kann am Tage des Zuges von 10 bis 15 Uhr zerkleinerter, brennbarer Gartenabfall hingebracht werden. D.h. Holzteile mit Eisenbeschlägen, Farbe, Schrauben oder Nägeln, große Holzbrocken sowie Wurzeln oder größere Baumteile können nicht angenommen werden. Das Holz sollte mindestens 8 Tage gelagert sein, damit es trocken ist und in angemessener Zeit restlos verbrennt.

Beachten Sie bitte beim Anliefern, dass es nicht gestattet ist, das Feld zu befahren. Die Transportfahrzeuge sind somit am Straßenrand zu entladen und das Brennmaterial ist an zugewiesener Stelle aufzuschichten. Dabei ist die Feuerwache gern behilflich. Wir möchten nicht, dass das Feld, das uns von Herrn Wolfgarten dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wird, durch einen festgefahrenen und somit verdichteten Boden Schaden nimmt.

Wir hoffen daher auf Ihr Verständnis für unsere Bitte.

Norbert Eibes

Dorfgeschichte

St. Martin

wird am 8. November durch unser Dorf reiten. In diesem Jahr werden wir uns von unserem St. Martin (Gerd Braun) verabschieden, der seit 35 Jahren durch Holtorf reitet. Sein Sohn Peter wird die Braunsche Tradition fortsetzen. Am Martinsfeuer wird die Mantelübergabe stattfinden und der „neue“ St. Martin wird zurück zur Feuerwehr reiten. Wir werden Gerd Braun vor der Weckenausgabe offiziell verabschieden.Im Anschluss werden in der Feuerwehrhalle gegen Abgabe des Bons bis 1 Stunde nach Beendigung der Verabschiedung die Wecken ausgegeben.

Die Jugendfeuerwehr wird auch in diesem Jahr in unserem Auftrag wieder Martinslose an Ihren Türen verkaufen. Nur durch den Erlös des Losverkaufs ist es uns möglich, den Martinszug zu organisieren und die Wecken für die Kinder zu subventionieren. Daher unsere Bitte an Sie: Unterstützen Sie unsere Traditionsveranstaltung durch den Kauf von Martinslosen. Und zu gewinnen gibt es wie immer auch etwas.

Elisabeth Schmid

Vereinsleben

Wettkampf mit eisernen Kugeln

Mehr als 25 Jahre ist es her, dass ein paar Leute aus dem damaligen Neubaugebiet Am Bolzplatz/Saynstraße sich zu ihren ersten Boule-Partien trafen – ursprünglich unter einer alten Eiche an einer Wegekreuzung im Wald, später dann, als immer mehr Spielerinnen und Spieler dazu kamen, auf dem Bolzplatz am Waldrand. Und bald schon wurde aus der Spielgemeinschaft ein richtiger Verein: der „Boules-Club Ennert“ e.V. – meines Wissens Niederholtorfs einziger Sportclub.

Der Sport mit den eisernen Kugeln stammt aus Frankreich, und wohl jeder hat dieses Bild vor Augen: Ältere Herrschaften mit Baskenmütze auf dem Kopf und einem Glas Rotwein oder Pastis in der Hand werfen unter Platanen ihre Kugeln und diskutieren anschließend lebhaft das Wurfergebnis...

Klar, diese Idylle gibt es auch heute noch, aber sie überdeckt die Tatsache, dass es sich tatsächlich um eine Sportart handelt, bei der es um Leistung geht – um Feinmotorik, um Taktik, um Präzision und Konzentration, um Teamgeist. Doch bei allem Wettstreit soll der Spaß am Spiel nicht zu kurz kommen. Verkniffene und verbissene Bouler machen sich schnell unbeliebt. Zur Fairness gehört auch die Anerkennung, der Applaus für den gelungenen Wurf oder Schuss eines Kontrahenten. Und bei Vereinsturnieren darf auch der Wein nicht fehlen – zumindest nicht nach der Siegerehrung. Apropos Frankreich: In der Vergangenheit gab es mehrere gegenseitige Begegnungen mit den Boulefreunden aus Beuels Partnerstadt Mirecourt.

Boule ist auch keineswegs ein Sport nur für alte Herren, ganz im Gegenteil. Er eignet sich für Männlein wie Weiblein, für Jugendliche und für Senioren (die dann notfalls die Kugeln mit einem Magneten aufheben). Boule kann auf jedem halbwegs ebenen Gelände gespielt werden, in Freizeit-Klamotten und nicht im edlen Sportdress, und das Spielgerät ( 3 „ordentliche“ austarierte Kugeln kosten um die 100 Euro) hält, einmal angeschafft, meist ein ganzes Bouler-Leben lang.

Gespielt wird in drei Varianten: Tete-à-Tete („Mann gegen Mann“), Doublette (Zweier-Teams) und Triplette (Dreier-Teams). Bei Tete-à-Tete und Doublette hat jeder Spieler drei, beim Triplette zwei Kugeln. Und auch die Regeln sind denkbar einfach: Es gilt, eine oder mehrere der eigenen Kugeln näher an die kleine Zielkugel („Schweinchen“ genannt – Distanz zwischen 6 und 10 Meter) zu werfen als der Gegner bzw. die besser liegenden Kugeln des Gegners weg zu drücken oder zu schießen. Wenn alle Kugeln geworfen sind, dann zählt jede eigene nähere Kugel einen Punkt – und wer zuerst 13 Punkte erreicht, hat gewonnen.

Übers Bonner Stadtgebiet verteilt gibt es mittlerweile vier weitere Boule-Vereine und zahlreiche kleinere Spielgemeinschaften. Der Godesberger Club ist sogar der älteste Boule-Club Deutschlands.Dem Boules-Club Ennert gehören z.Zt. etwa 35 Mitglieder an, darunter auch Röttgener, die mit unserem Verein fusioniert haben. Gespielt wird – bei entsprechendem Wetter – das ganze Jahr über, sonntags von 10 – 13 Uhr und donnerstags ab 15 Uhr. Jede(r) ist als Mitspieler(in) herzlich willkommen, auch absolute Anfänger. Notfalls können auch Kugelsätze zur Verfügung gestellt werden.

Hans-Dieter Weber

Kontakt: Rüdiger Korsch (Vorsitzender) Telefon: 0170 / 1861113, ruediger.korsch@t-online.de

Familienfahrt

Unser Ziel war in diesem Jahr Mendig. Zunächst stand der Besuch des Mendiger Vulkanmuseums „Lava-Dome“, der am 31. Juli 2005 in der Mendiger Brauerstraße offiziell eröffnet wurde, an. Dort wurden wir in zwei geführte Gruppen aufgeteilt.Schon beim Betreten des „Lava-Dome“ wurden wir durch die beeindruckend kontrastreiche Farbgestaltung des Innenbereichs auf die Welt der Vulkane eingestimmt.

Dann ging es in das Herz des Lava-Domes, den Erlebnisraum „Im Land der Vulkane“. Die darin dargebotene multimediale Inszenierung nahm uns mit in die ursprüngliche Welt der Eifel-Vulkane. Es wird die Geschichte zweier großer Vulkanausbrüche erzählt, die große Auswirkungen auf die Landschaft der Eifel hatten. Wir erfuhren, dass beim Ausbruch des Wingertsberg-Vulkans nahe Mendig vor 200.000 Jahren ein mächtiger Lavastrom floss, auf dem jetzt Mendig und die Erlebniswelt Lava-Dome stehen. Noch katastrophaler war die Explosion des Laacher-See-Vulkans vor etwa 12.900 Jahren, wo große Teile der Eifel unter mächtigen Bims- und Ascheablagerungen verschwanden.

Danach konnten wir die gewonnenen intensiven Eindrücke im Rundgang durch „Die Vulkanwerkstatt“ vertiefen.Nach kurzem Fußweg erreichten wir das mit 32 km² ehemals größte Basaltlava-Bergwerk der Welt. Bis zu einer Tiefe von 32 m wurde hier Basalt für Mühlsteine abgebaut. Einige Exemplare sind vor dem Eingang ausgestellt.

Bevor wir zur Führung durch die großen unterirdischen Lavakeller losgingen, mussten Schutzhelme aufgesetzt werden und es wurden auch Jacken angeboten, da in den Kellern gleichbleibende Kühle (5° - 8° C bei 72% Luftfeuchtigkeit) herrscht. Der Weg über die Treppe führte recht steil nach unten, sodass sich einige entschlossen, den Rückweg per Aufzug anzutreten. Unten angekommen, konnte man sich ein Bild von den damaligen Arbeitsbedingungen machen.

Nach dem Niedergang der Mühlsteinindustrie aufgrund des Einsatzes von Stahlwalzen wurden die Lavakeller ab 1843 von zeitweise 28 Brauereien als Gär- und Lagerkeller genutzt.

Doch mit Erfindung der Kühltechnik verschwanden viele Brauereien wieder. Heute gibt es nur noch eine, in deren angegliedertem Restaurant wir nach erfolgreichem Wiederaufstieg unser Mittagessen zu uns nahmen. Danach gab es bei strahlendem Sonnenschein die Möglichkeit zu Spaziergängen oder geselligem Plausch im Biergarten.

Bevor wir uns dann wieder auf den Heimweg machten, konnten wir uns nochmals an üppigen Wurstplatten stärken.

Norbert Eibes

Schlusswort

In all den Jahren haben wir es versäumt, in unseren Heften auf die Firmen hinzuweisen, die uns mit ihren Inseraten treu unterstützen. Dafür auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön.Bitte denken Sie bei Ihren Einkäufen und Auftragsvergaben an die Unternehmen, die es uns mit ihren Annoncen ermöglichen, dass das Bürger-Info zweimal jährlich in Ihren Haushalten gelesen werden kann.

Die Abfallbehälter für das Grünzeug auf dem Friedhof sind weg. Wieso weshalb, warum? Lt. Auskunft der Stadt sind die Abholfahrzeuge defekt. Bis auf weiteres soll der Grünabfall von den Gräbern an die Stellen, auf der die Behälter gestanden haben, hingeworfen (gelegt) werden. Sie brauchen also nicht zum Großcontainer gehen. Die Abholfahrzeuge werden voraussichtlich Anfang nächsten Jahres wieder im Einsatz sein.

Der Einzug der Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2015 erfolgt zum 15. Februar 2015. Wir werden künftig die Beiträge immer zum 15. Februar einziehen. Sofern sich Ihre Bankverbindung geändert hat, bitten wir dies der Vorsitzenden mitzuteilen, damit Ihnen keine unnötigen Kosten entstehen.

Ich weiß nicht ob die Holtorfer Besucher von Pützchens Markt es mitbekommen haben, dass die RSVG ab nachmittags einen Zusatzbus eingesetzt hat. Trotzdem waren die Busse überfüllt und haben nicht alle an allen Holtorfer Haltestellen gehalten, sondern sind wegen Überfüllung durchgefahren. Vielleicht kann die RSVG im nächsten Jahr einen engeren Takt über Pützchens Markt einrichten. Vorschlagen sollten wir es. Darüber würden nicht nur wir uns freuen, sondern auch die Nachbargemeinden im Rhein-Sieg-Kreis.

Unser Seniorenfest findet auch in diesem Jahr wieder am 1. Advent (30. November) um 14.30 Uhr statt. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme. Die Anmeldungen werde nach St. Martin im Geschäft von Alfred Pint ausliegen.

Elisabeth Schmid