Bürgerinfo Oktober 2003

Im Blickpunkt

Dorfgeschichte

Vereinsleben

Vorhaben und Planungen

Schlußtelegramm

Im Blickpunkt

Änderung des Landschaftsplan Ennert mit dem Ziel der Baulanderweiterung in Niederholtorf

Zum wiederholten Male wurde von der Bezirksvertretung der Antrag auf Änderung des Landschaftsplan Ennert mit dem Ziel der Baulanderweiterung in Niederholtorf gestellt.

Die betroffenen Flächen sind: Heiligenpütz, Mohnweg, An der Bärenwiese sowie der Freiraum zwischen Niederholtorf und Oberholtorf/Ungarten. Die dazu notwendigen Änderungen wurden im Landschaftsplan eingetragen und zwischen dem 30.06. und dem 30.07.2003 offengelegt. Im rechtsgültigen Flä-chennutzungsplan (FNP) der Stadt Bonn sind im Bereich Niederholtorf keine weiteren Bauflächen dargestellt.

In der Vergangenheit wurden Änderungen von der Bezirksre-gierung in Köln abgelehnt. Auch der Landesentwicklungsplan sieht keine Erweiterung der Wohnbebauung in Holtorf aus fol-genden Gründen vor: Niederholtorf ist an drei Seiten von Na-turschutzgebieten umgeben, die verbliebenen Freiflächen zwi-schen Häusern und Naturschutzbereichen sind wichtige Puffer-zonen, die als Lebens- und ökologischer Ausgleichsraum für Menschen, Flora und Fauna dienen.

Der noch gültige Gebietsentwicklungsplan für den Regierungs-bezirk Köln setzt die Niederholtorf umgebenden Flächen als Erholungsbereiche fest. Eine Freigabe von Naturflächen für die Bebauung bedeutet den unwiederbringlichen Verlust dieser Flächen und ihrer Funktion für die Erholung des Menschen. Das in der Vergangenheit vorgebrachte Argument, dass sich bei einer Baulanderweiterung eine Verbesserung der Versorgung der Holtorfer, z.B. durch zusätzliche Geschäfte ergibt, ist schlichtweg falsch. Die dazu notwendigen Einwohnerzahlen würden niemals erreicht! Auch dass bauwillige Holtorfer mit Grundstücken versehen werden, ist zumindest zweifelhaft, da hier, wie überall, der freie Markt die Vergabe regeln wird.

Die Anregungen und Bedenken der oben bereits erwähnten Offenlegung sowie die der Offenlegung im Jahr 2000 werden im Oktober beraten, sodass eine Beschlussfassung im November erfolgen könnte.

Weitere Informationen sind im Internet unter: http://www.bonn.de/rathaus/stadtplanungsamt (Landschaftsplan Ennert) oder beim Stadtplanungsamt der Stadt Bonn abzufragen.

ne

Der Holtorfer Wald

Der Wald vor den Toren der Ortschaften Niederholtorf, Oberholtorf und Ungarten erstreckt sich im Wesentlichen auf die nördlichen Ausläufer des Siebengebirges, den Paffelsberg und den Ennert. Diese Flächen gehören zum Forstbetriebsbezirk (FBB) Hardt.

Der FBB Hardt erstreckt sich von der Dollendorfer Hardt im Süden bis zur Stadtgrenze Niederkassel/Köln im Norden und vom Rhein im Westen bis zu einer Linie etwa A3/A560/A57 mit einer Gesamtflächenausdehnung von ca. 140 km². In diesem Bereich werden etwa 1.600 ha Wald betreut. Besitzer dieser Waldfläche ist zum Teil das Land NRW.

Dieser Staatswald mit einer Größe von rd. 560 ha liegt hauptsächlich im Siebengebirgsteil des Reviers. Kleinere Waldflächen und Grünland sind noch in den Auewaldbereichen des Rheins auf dem Kemper Werth und auf dem Rheidter Werth in Niederkassel zu finden.

Die Kommunen Niederkassel, St. Augustin und Troisdorf werden mit einer Waldfläche von insgesamt rd. 190 ha betreut. Die restlichen Waldflächen stehen im Eigentum privater Waldbesitzer.

Der FBB Hardt gehört seit der Neuorganisation der Forstverwaltung NRW im Jahre 1995 zum Staatlichen Forstamt Eitorf. Er hat seinen Sitz in Niederholtorf, Am Waldrand 5 und ist über die Rufnummer 0228/ 48 23 23 zu erreichen.

Waldbauliches zum Ennert

Der Standort:

Die waldbaulichen Aktivitäten eines Försters werden von den standörtlichen Bedingungen in seinem Revier bestimmt. Die Kartierung der Standortsverhältnisse im Siebengebirge und damit auch im Ennert hat uns wertvolle Informationen für unser forstliches Handeln gegeben. Denn auf der Grundlage der genauen Kenntnis dieser Bedingungen, festgehalten in Karten und einer umfassenden Beschreibung, werden wichtige Entscheidungen über den Anbau von Baumarten und deren waldbauliche Behandlung getroffen.

Das Klima unserer Region ist atlantisch geprägt. Dies führt zu milden Wintern und mäßig warmen Sommern (normalerweise) ohne extreme Temperaturschwankungen. Eine lange Vegetationszeit (von Mai bis September) und ein hohe Jahresdurchschnittstemperatur (die Region gehört mit zu den wärmsten Gebieten Westdeutschlands) begünstigen das Wachstum unserer Waldbäume außerordentlich.

Die Niederschläge im Jahr fallen mit ca. 700 mm eher gering aus. Hier wirkt sich die Lage des Gebietes im Regenschatten der Eifel aus. Da jedoch ca. 60% des Niederschlags in der Vegetationszeit fallen, ist eine ausreichende Versorgung der Waldbäume gewährleistet.

Die Böden sind zum Teil aus vulkanischen Gesteinen, zum Teil aus den kiesigen Ablagerungen der Rhein-Hauptterrasse mit unterschiedlich ausgeprägten Lößeinwehungen hervorgegangen. Aus diesen Ausgangsgesteinen sind überwiegend Braunerden mit teils sehr guter bis teils eher mäßiger Nährstoffversorgung hervorgegangen.

Baumarten:

Unter solchen Standortsverhältnissen findet die Buche und die von ihr dominierten Waldgesellschaften optimale Wuchsbedingungen. Lediglich auf Extremstandorten, wie z.B. an den trockenen Hängen zur B42 und auf nassen Standorten kommen andere Baumarten besser zurecht.

Im Ennert gibt es eine breite Baumarten-Palette. Neben der Buche finden wir von den Laubhölzern den Ahorn, die Esche, die Vogelkirsche, die Stiel- und die Traubeneiche, die Roteiche, die Linde, die Hainbuche, die Roterle (Baum des Jahres 2003), die Robinie, die Ess- und die Rosskastanie, auf Kleinflächen die Pappel sowie vereinzelt Ulme, Elsbeere und Speierling.

Von den Nadelhölzern finden wir die Fichte, die Kiefer, die Schwarzkiefer, die Weymouthskiefer, die Douglasie und die Lärche.

Diese Baumarten finden wir in Rein- und in Mischbeständen in unterschiedlichen Altersstufen immer in relativ kleinflächiger Mischung im Revier verteilt. Diese Struktur hat sich z.B. bei den großen Stürmen der Vergangenheit durchaus positiv ausgewirkt. Waren doch in unserer Region wesentlich geringere Schäden zu verzeichnen, als in Gebieten, in denen die Baumarten, insbesondere die Fichte großflächig einheitliche Bestände bildeten.

Grundsätzlich werden die Waldbestände naturnah bewirtschaftet. Dies bedeutet Verzicht auf Kahlschläge, Einleitung und Förderung der natürlichen Verjüngung unserer Althölzer. Beispiele für diese Behandlung finden wir in den Buchen-Althölzern am Oberholtorfer-Kirchweg und am Ankerbach. Hier entwickelt sich unter einem Schirm aus alten Buchen, Eichen und anderen Baumarten eine Verjüngung aus Buche, Hainbuche, Vogelkirsche u.a.

Die Arbeit in den jüngeren Beständen zielt auf die Schaffung standortsgerechter stabiler Mischwälder ab, in denen neben der Buche auch andere Baumarten wie z.B. Esche, Ahorn, Vogelkirsche oder auch Lärche vorkommen.

Durchforstungen in diesen Flächen sind wichtig für die Entwicklung wertvoller Einzelbäume im Bestand. Durch die Entnahme bedrängender Bäume verschafft man diesen Exemplaren einen größeren Standraum und damit bessere Wuchsbedingungen.

Durch die Auflichtung des Kronendaches erhalten wir einen höheren Lichteinfall auf den Boden. Dichte Bodenvegetation und mehrschichtige Bestände durch günstigere Wuchsbedingungen für die Naturverjüngung sind die Folge. Gleichzeitig werden durch die stärkere Erwärmung des Bodens auch die Aktivitäten der Bodenlebewesen erhöht. Ziel ist die Schaffung einer dauerwaldartigen Bestockung der Flächen mit ungleichaltrigen Mischbeständen aus verschiedenen Baumarten. Die Lücken, die die Entnahme eines einzelnen starken Altbaumes verursacht, wird durch die bereits vorhandene Verjüngung wieder geschlossen.

Die jungen Bäume wachsen unter dem beschattenden, schützenden Schirm des Altholzes heran. Den langfristigen (keine Veränderung im Wald kann von heute auf morgen geschehen) Umbau von Nadelholzbeständen in Laubholz- oder Mischbestände vollziehen wir auf unterschiedliche Weise. In reinen Kiefernbeständen wurden, nach einer starken Durchforstung der Kiefer, Laubhölzer gepflanzt. Beispiele solcher Bestände finden wir überall im Ennert. Die Kiefer lässt eine solche Behandlung durchaus zu, da sie als pfahlwurzelnde Baumart sehr stabil steht und die Gefahr, vom Wind geworfen zu werden, gering ist.

Anders sieht es grundsätzlich bei der flachwurzelnden Fichte aus. Hier ist eine so starke Durchforstung wie in der Kiefer nicht möglich. Diese Althölzer wurden in der Vergangenheit vollständig genutzt und die Flächen anschließend mit Laubhölzern wieder aufgeforstet. Beispiel für den kahlschlagsfreien Umbau von Fichtenbeständen finden wir im Ennert am Parkplatz Forsthausweg und am Lausbergweg.

Aber auch die Umwandlung der Bestände durch natürliche Verjüngung läuft durch die Nähe entsprechender Laubhölzer immer besser. Wie bereits erwähnt gehört der Ennert zum Naturschutzgebiet (NSG) Siebengebirge. Die Unterschutzstellung erfolgte zuletzt durch die NSG-Verordnung vom 12.10.1989.

Der Ennert weist eine Vielzahl von besonders schützenswerten Biotopen auf . Auch finden wir in den Beständen und auf besonderen Standorten seltene Baum- und Straucharten sowie seltene schützenswerte krautige Pflanzen, um deren Erhaltung und Vermehrung wir uns bemühen.

Als besonders wertvolle Biotope sind beispielhaft die sonnenexponierten Hänge zur B42 n zu nennen. Diese Trockenbiotope bieten seltenen krautigen Pflanzen, wie Blauroter Steinsame, Goldaster, u.a. einen wichtigen Lebensraum, den es zu erhalten gilt.

Hierzu sind umfangreiche Entbuschungsmaßnahmen erforderlich, um die Flächen für diese schützenswerten Pflanzen offenzuhalten. Oberhalb dieser Steilhänge, entlang des Rheinhöhenweges finden wir alte Niederwaldbestände, die Zeugen alter Waldnutzungsformen sind. In diesen Beständen finden wir in jedem Frühjahr vor Laubaustrieb eine bunte Vielfalt sog. Frühjahrsblüher, wie Buschwindröschen, Lärchensporn, Lungenkraut und dem besonders schützenswerten Blaustern. Auch stehen in diesen Flächen selten Baumarten , wie Speierling, Elsbeere, Wildapfel, Wildbirne u.a.

Durch Freistellung von anderen Baumarten, wie Eiche und Hainbuche sichern wir diesen seltenen Arten ihren Lebensraum. Darüber hinaus ernten wir, sofern Fruchtansatz vorhanden ist, im Herbst die Früchte ein. Diese werden dann an der Forstgenbank des Landes NRW in Arnsberg aufbereitet und ausgesät, um so den Erhalt zu sichern.

Das Ankerbachtal, der Sieleweiher, der Dornheckensee, der Blaue See und einige andere, kleinere Gewässer sind Beispiele für wertvolle Feuchtbiotope im Ennert, die als Lebenräume für Amphibien, wie Erdkröte, Grasfrosch, Teich- und Kammmolch, Gelbbauchunke und andere Tier- sowie Pflanzenarten von Bedeutung sind. Auch hier sind Maßnahmen zum Erhalt dieser Bereiche erforderlich.

Die Erholung:

Neben Waldbau und Naturschutz hat der Ennert auf Grund seiner stadtnahen Lage natürlich eine erhebliche Bedeutung für die Erholung der Menschen. Ein dichtes Wegenetz ermöglicht es Wanderern, Joggern und Radfahrern den Wald zu erkunden.

Aussichten entlang des Rheinhöhenweges öffnen den Blick ins Rheintal und auf Bonn. Bänke, Sitzgruppen und andere Einrichtungen laden zur Rast ein. Durch die gute Ausstattung mit Parkplätzen kann das Waldgebiet an den verschiedensten Stellen angefahren werden.

Dort errichtete Wandertafeln und im Wald aufgestellte Wegweiser ermöglichen es auch dem Ortsunkundigen, sich im Ennert zu orientieren. Für Reiter sind aus Mitteln der Reitabgabe gesonderte Reitwege angelegt und gekennzeichnet worden.

Wie wir im vorangegangenen Abschnitt gesehen haben ist das Naturschutzgebiet mit seinen Lebenräumen von großer Bedeutung. Aus diesem Grund bedarf es für ein gutes Miteinander von Naturschutz, Erholung und Waldbau einiger Regeln. Diese sind Bestandteil der bereits erwähnten, im Jahre 1989 von der Bezirksregierung Köln erlassenen NSG-Verordnung. So ist z.B. das Betreten des Gebietes für den Waldbesucher nur auf den Wegen gestattet. Zum Schutz der seltenen Pflanzenarten dürfen keine Pflanzenteile abgepflückt werden. In den Gewässer soll hier nicht gebadet werden.

Liebe Leserinnen und Leser, dies ist eine kurze zusammenfassende Darstellung der Verhältnisse im Ennert. Sicherlich ist nicht alles in diesem Text angesprochen worden. Für offene Fragen stehe ich Ihnen aber gerne zur Verfügung. Sei es, dass wir uns im Wald treffen oder auf einer gemeinsamen Wanderung, bei der man vor Ort die Dinge sicherlich auch noch besser verdeutlichen kann.

Bis dahin mit Dank für Ihr Interesse

bs

HOLTORF, unser Dorf - mein Zuhause

Wussten Sie schon, dass Holtorf von allen 62 Bonner Ortsteilen

Holtorf ist, so zeigen es die Zahlen der Statistik, schon ein ganz bemerkenswerter Ortsteil der Stadt Bonn. Dieser steht nicht nur in vielen Bereichen und bei einigen Kriterien auf den vorderen Plätzen, sondern er ist auch einer der schönsten und lebenswertesten Ortsteile der Stadt.

In diesem Ort läßt es sich nach dem Motto: "HOLTORF, unser Dorf - mein Zuhause" auch recht gut leben.

ev

Holtorf in Zahlen

  absolut prozentual
1. Einwohner

1.798

-

2. Frauen

922

51,3%

3. Männer

876

48,7%

4. Einwohner unter 18 Jahren

270

15%

5. Einwohner über 65 Jahre

334

18,6%

6. Katholiken

973

54,1%

7. Protestanten

408

22,7%

8. Verheiratete

936

52,1%

9. Ledige

639

35,5%

10. Verwittwete

115

6,4%

11. Geschiedene

108

6,0%

12. Arbeitslosenquote

-

5,8%

13. Sozialhilfeempfänger

10

0,6%

14. Arbeitsplätze

100

-

15. Anzahl Haushalte

915

-

16. Single-Haushalte

412

45%

17. Doppelverdiener mit Kindern in % der vollständigen Familien

-

89,3%

18. Haushalte mit Kindern in % der Mehrpersonenhaushalte

-

34,6%

19. Strafanzeigen pro 1000 Einwohner

27

-

20. lokale Kaufkraft (Deutschland = 100%)

-

136,6%

21. Mietpreisniveau (Bonn = 100%)

-

98,5%

22. Wohngebäude

523

-

23. Wohnungen je Wohngebäude

1,7

-

24. Personenkraftwagen

1.095

 -

25. PKW / 100 Haushalte

120

-

26. Höchste Erhebung (Paffelsberg)

194,8m

-

Dorfgeschichte

Wer erinnert sich...

...als es in Holtorf noch richtige Winter mit "richtigem" Schnee gab? Da sah es im Tränkweg/Ecke Am Berghang wie in einem Wintermärchen aus.

Hinter dem Zaun auf der linken Bildseite befand sich damals ein Löschteich (der Brandweiher),

zugefroren ein Wintervergnügen auf dem Eis für die ganze Familie.

Im Frühling, genau am ersten Sonntag im Mai zum Maifest der Junggesellen, stand der Dorfplatz (Schul und Kirchplatz) im Mittelpunkt des Geschehens.

Das linke der beiden schönen Fachwerkhäuser ist auch heute, wenn auch etwas verändert, noch vorhanden. Das rechte musste leider einer anderen Bebauung weichen.

gk

Manfred Mölders - Ein Feuerwehrmann aus Leidenschaft

Schon wieder geht ein Jahr dem Ende zu und mit dem Ende dieses Jahres wird auch der langjährige Leiter der Holtorfer Freiwilligen Feuerwehr, Manfred Mölders, aus Altersgründen sein Amt an einen jüngeren Kollegen übergeben.

Man will es kaum glauben, dass Manfred Mölders inzwischen ein Alter erreicht haben soll, in dem er seiner Aufgabe nicht mehr gerecht würde. Aber es gibt nun mal Bestimmungen, besonders im öffentlichen Dienst, die nicht zu umgehen sind.

Über seine Laufbahn bei der Holtorfer Feuerwehr hat die Bürger-Info mit ihm gesprochen.

Bürger-Info: Wann und in welchem Alter sind Sie der Freiwilligen Feuerwehr beigetreten?

Mölders: Im Jahre 1961 wurde ich im Alter von 17 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr der damaligen Stadt Beuel aufgenommen.

Bürger-Info: Wie kam es dazu?

Mölders: Der Löschzug Holtorf, Teil der Feuerwehr Beuel, hatte erhebliche Nachwuchsprobleme. Die hat er übrigens heute wieder.

Bürger-Info: Haben Sie sich als Kind bzw. als Schuljunge schon für die Feuerwehr interessiert?

Mölders: Welcher kleine Junge möchte nicht Feuerwehrmann werden?

Bürger-Info: Wie war Ihr Werdegang und seit wann sind Sie der Leiter der Holtorfer Feuerwehr?

Mölders: Um bestimmte Dienstgrade und Dienststellungen zu bekommen, muss man die nach der Laufbahnverordnung für die Freiwilligen Feuerwehren im Lande Nordrhein-Westfalen vorgeschriebenen Lehrgänge besuchen. Diese werden auf Ortsebene und an der Landesfeuerwehrschule in Münster durchgeführt. Im Juli 1981 wurde ich durch den damaligen Leiter der Bonner Feuerwehr, Herrn Leitenden Branddirektor Diekmann, zum Löschzugführer des Löschzuges Holtorf ernannt. Ich führe jetzt den Dienstgrad eines Brandinspektors.

Bürger-Info: Was war Ihr schönstes Erlebnis?

Mölders: Ich möchte dies nicht auf einige wenige Erlebnisse reduzieren. Es war immer ein schönes Gefühl, wenn man anderen Menschen in schwierigen Situationen helfen konnte. Dies gilt auch besonders in den vielen Hochwassereinsätzen in Beuel.

Bürger-Info: Welches war das schlimmste Erlebnis?

Mölders: Ich habe viele Jahre im Rettungs- und Krankentransportdienst der Feuerwehr mitgewirkt. Als junger Mensch habe ich sehr früh die Erfahrung machen müssen, wie eng doch Freude und Leid zusammen liegen können. Als schlimmste Erlebnisse möchte ich die bezeichnen, wo unsere Bemühungen vergeblich waren. Einige bleiben da unvergessen.

Bürger-Info: Wer wird Ihr Nachfolger? Kann man den Namen schon bekanntgeben?

Mölders: Guido Baum wird die Führung des Löschzuges Holtorf übernehmen. Ich möchte ihm jetzt schon eine glückliche Hand wünschen.

Abschließend hat uns Manfred Mölders versichert, dass er auch zukünftig noch mit der Freiwilligen Feuerwehr verbunden bleibt und sie nach besten Kräften unterstützen wird.

Für seine uneigennützige und aufopferungsvolle Tätigkeit zum Wohle seiner Mitmenschen und für die hervorragende Zusammenarbeit mit den Ortsvereinen danken wir ihm und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

Seinem Nachfolger, Guido Baum, wünschen wir gutes Gelingen und hoffen auf ebenfalls gute Zusammenarbeit.

gk

Vereinsleben

Ist unsere Kirmes noch zu retten?

Was bedeutet Kirmes für unser Dorf? Diese Frage darf man sich zu Recht stellen. Die Kirmes oder auch Kirchweih oder Kirchmess genannt, ist ein Tag zur Erinnerung an die Einweihung bzw. Grundsteinlegung einer Kirche mit Jahrmarkt und allerlei Vergnügen. Auch in Holtorf hat es seit langem diese Tradition gegeben, doch es scheint, als wolle man sich davon verabschieden.

Die Ortsvereine bemühen sich nach Kräften, dass die Kirmes nicht stirbt, begleitet jedoch von der Erfahrung, dass dies kaum noch Beachtung, geschweige denn Anerkennung findet. In diesem Jahr wurde Freitags das (jetzt wieder stattfindende) Fußballspiel auf der Wiese hinter der Feuerwehr besucht. Aber der Kirmesball am Samstag? Es ist zwar schön, wenn auch nur mit einem Dutzend Gäste im Saal eine Stimmung wie im Karneval aufkommt, doch wo bleiben die anderen Gäste? Sicherlich, die Kirmes in den vergangenen Jahren auf der Wiese hinter der Feuerwehr hat vielen gut gefallen. Es war genügend Platz, die Kinder brauchten nicht über die Straße und auch sonst stimmte alles.

Alles? Nicht ganz. Für die veranstaltenden Vereine war die Durchführung dieser Kirmes nicht einfach. Für alle Tage musste ein Arbeitsplan aufgestellt und ehrenamtliche Helfer für die gesamte Zeit gefunden werden. Es begann am Donnerstag mit dem Aufbau und endete Dienstags mit dem Abbau. Nicht eingerechnet sind die Stunden, die nötig waren, um sich um solche Kleinigkeiten, wie Strom- und Wasserversorgung, Veranstaltungserlaubnis, Reinigungspersonal, Sicherheitsdienst, bezahlbares Zelt, Unterhaltungsprogramm und so weiter und so weiter zu kümmern. Ganz abgesehen vom finanziellen Risiko, dass auch eine Kirmes "ins Wasser fallen" kann. Das Defizit muss dann aus den Kassen der veranstaltenden Vereine gezahlt werden.

Also haben wir uns gefreut, dass uns wieder ein Saal zur Verfügung steht. Im Vorjahr gab es samstags einen Kirmesball mit Kapelle. Die wenigen Eintritt zahlenden Gäste im Saal konnten per Handschlag und mit einer Saalrunde begrüßt werden. Die übrigen Kirmesbesucher fanden den Weg nur bis zum Tresen in der Gastwirtschaft und wagten zu später Stunde noch ein Tänzchen. Warum mag man sich bei solchen Gelegenheiten wie Kirmes nicht im Saal an einen Tisch setzen und Bier trinken? Liegt es am Eintrittsgeld? An der Theke kann man doch das ganze Jahr stehen. Eine Antwort auf die Fragen wurde bisher nicht gefunden. Also haben wir die Kapelle gestrichen und von nun an gibt es Kirmesmusik aus der Steckdose.

Vielleicht hat ja der eine oder andere Leser unserer Bürger-Info eine Idee, wie man die Kirmes so attraktiv gestalten kann, dass Gäste wieder Spaß an einem Kirmesball haben. Wir sind für praktische Vorschläge dankbar.

es

Zweites Zeltlager in Holtorf

Mitte Juli, Samstagnachmittag und Bilderbuchwetter. Über 30 Kinder und Jugendliche rücken mit Sack und Pack auf der Wiese am Feuerwehrhaus an und schlagen ihre Zelte auf. Doch so einfach war das gar nicht. Im knochenharten Boden bogen sich die Heringe wie die Regenwürmer und so mancher beschränkte sich nur auf die notwendigste Befestigung. Das reichte auch, denn die Temperaturen hätten ohnehin das Übernachten im Freien erlaubt. Egal, das diesjährige Zeltlager nahm Gestalt an, ein Lagerrat wurde gewählt und auf alle wartete ein reichhaltiges Programm.

Kaum zu glauben, aber das erste Kommando der Lagerleitung lautete: Handys aus! Ab dann kämpften zum Auftakt vier Teams gemischten Alters im Wechsel von Boulespiel und Völkerball um die Punkte. Atemberaubend war allein schon der Wasserverbrauch, auf den die Organisatoren kistenweise vorbereitet waren. Nach der Verköstigung am Schwenkgrill sollte es auf Köpfchen und Teamgeist ankommen.

Bei der Schnitzeljagd waren ortsbezogene und allgemeine Wissensfragen zu beantworten. Wer weiß schon aus dem Handgelenk, wie viele Zähne der durchschnittliche Holtorfer Bürger hat, vor wieviel Jahren sich in Oberholtorf die ersten Menschen angesiedelt haben oder warum die Banane krumm ist. Spätestens als anwesende Vorstandsmitglieder des Bürgervereins anfingen, ihre eigenen Zahnreihen durchzuzählen war klar, dass sich auch die Erwachsenen keine Antworten auf die kniffeligen Fragen aus dem Ärmel schütteln konnten. Umso eindrucksvoller erschien die Leistung des Siegerteams mit fast maximaler Punktzahl.

Mit Einbruch der Dunkelheit stimmte man sich rund um das Lagerfeuer mit Gruselgeschichten auf die Nachtwanderung ein. Und rechtzeitig zur Geisterstunde brach die Gruppe auf und bekämpfte vollmundig die bange Erwartung, dass irgendwo in der Dunkelheit eine Überraschung wartete. Immerhin hatten sich drei Jugendliche vorher in den Wald geschlichen. Was niemand wusste: Sie führten eine Gespensterpuppe mit sich, die dann plötzlich mit furchterregender Geräuschkulisse an einem Ast baumelte. Natürlich wussten alle über den Spuk Bescheid, aber so ist es nun mal beim Gruseln: Im Dunkeln fehlt immer die letzte Gewissheit.

So waren dann auch beim abschließenden Stockbrotrösten am Lagerfeuer die tatsächlichen Erlebnisse und die Phantasie nicht immer auseinander zu halten. Nach einer kurzen Nacht saßen bereits früh am Morgen die ersten wieder am Feuer. Sie wollten offenbar nicht unvorbereitet auf den angekündigten "nassen Morgengruß" sein.

Aber zunächst gab es Frühstück im Freien und als man sich danach in den Schlusskreis setzte und kaum noch jemand an den Morgengruß dachte, war es soweit. Blitzschnell tauchten aus dem Gebüsch zwei Schlauchträger auf und lenkten den Wasserstrahl auf jeden, der sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Manch Erwachsener begriff die Szene erst, als auch er zur Zielscheibe der Wasserattacke wurde. Ein herrlicher Spaß für alle Beteiligten und ein gelungener Abschluss des zweiten Holtorfer Zeltlagers. Die Fotos vom Zeltlager finden Sie in unserem Archiv.

lp

Vorhaben und Planungen

Weniger wäre mehr! oder: Ohne Auto ist gesünder!

Auto fahren macht Spaß. Doch andererseits kann Auto fahren auch für die Menschen und die Allgemeinheit zur Plage werden. Im Rahmen der vorjährigen Bürgerbefragung empfanden rd. 75% der Holtofer, die sich an der Umfrage des Arbeitskreises "Verkehr" beteiligten, den Autolärm auf der Löwenbug- und Ungartenstraße als störend und belästigend. Fast genauso viele waren der Ansicht, dass zu schnell gefahren würde -auch auf den übrigen Straßen in Holtorf, wo ausnahmslos Tempo 30 gilt-, wodurch die schwächeren Verkehrsteilnehmer zusätzlich gefährdet werden, was die BürgerInnen ebenfalls als besonders störend/belästigend beim Autoverkehr empfanden bzw. empfinden.

Der Arbeitskreis (AK) "Verkehr" hat im Interesse der besonders betroffenen BürgerInnen alle denkbaren Möglichkeiten geprüft, die "Lateralschäden" des Autofahrens, wie Lärm- und Abgasbelästigungen sowie die Verkehrsgefährdung zu minimieren. Deshalb ist der AK "Verkehr" weiterhin darum bemüht, dass vermehrt Geschwindigkeitskontrollen in Holtorf durchgeführt werden, damit nicht schneller als erlaubt gefahren wird. Somit soll die Gefährdung der schwächeren Verkehrsteilnehmer sowie die Belästigungen durch den Autoverkehr verringert werden. Alle BürgerInnen sollen des Weiteren dazu angehalten werden, mehr als bisher Bus und Bahn als Verkehrsmittel zu benutzen, zumal das Angebot für uns Holtorfer gar nicht so schlecht ist und was zudem der Umwelt und den finanziell notleidenden Kommunen zugute käme.

Außerdem appelliert der Arbeitskreis an alle, sich innerorts öfter mit dem Fahrrad und/oder zu Fuß fortzubewegen und das Auto zu schonen. Das wäre nicht nur für die Menschen und die Umwelt gesünder, sondern auch für den eigenen Geldbeutel, auf den demnächst ohnehin schmerzliche Zusatzbelastungen durch die Bundespolitik zukommen.

Schonen Sie also Ihr Auto und tun Sie damit in mehrfacher Hinsicht etwas Gutes für sich und die Allgemeinheit!

hs, AK "Verkehr"

Schlusstelegramm

Schulbus-Streichung füllt Sommerloch

Was hatten wir doch einen herrlichen Sommer. Alle vergnügten sich bei subtropischem Wetter, das aber irgendwem nicht zu bekommen schien. Wie anders kann man es sich sonst erklären, dass kurz vor Schulanfang die Bombe platzte: "Der Schulbus fährt nicht mehr". Nicht nur das, sondern auch bei der Buslinie 618 wird die Fahrstrecke gekürzt. Oberholtorf soll nicht mehr angefahren werden. Und das alles ohne Vorwarnung. Genaueres steht hier. Bleibt zu hoffen, dass die Stadt sich noch eines besseren besinnt und die Fahrten zur Grundschule so durchführt, dass die Kinder weder bei Wind und Wetter ungeschützt an der verkehrsreichen Löwenburgstraße längere Wartezeiten auf den Bus haben, noch bei Eis und Schnee in der Dunkelheit zu Fuß über eine nicht befestigte Straße entlang von Feldern von Oberholtorf nach Ungarten gehen müssen. Verlangen unsere Kommunalpolitiker auch von ihren eigenen Kindern und Enkelkindern solche Wege bis zur nächsten Bushaltestelle? Sicherlich nicht. Mal sehen was daraus wird.

Unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir schon jetzt eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr.

Elisabeth Schmid, Vorstandsvorsitzende

Impressum: Norbert Eibes (ne); Britta Klaukien (bk); Gerd Klaukien (gk); Ludwig Pott (lp); Elisabeth Schmid (es); Heinrich Schöpe (hs); Bernd Sommerhäuser (bs); Ernst Vickermann (ev)